Home  •  Impressum  •  Datenschutz

20.03.2002
Komet Ikeya-Zhang


Ort: Sternwarte Kronshagen
Zeit: 19.30 - 21.30 MEZ
Instrumente: 20 cm Newton f=1200 mm auf Regulus-Montierung
Okulare: 40 mm Ortho (30 x), 12.5 mm Ortho (96 x) und 6 mm Ortho (200 x)
Kamera: Revue SC 3 mit 1.9 / 50 mm und 3.5 / 200 mm


Am 20. März 2002 war es schon tagsüber klar und sonnig. Jetzt bot sich endlich mal nach wochenlangen bewölktem Himmel die Chance, den Kometen Ikeya-Zhang zu sehen! Außerdem hatten wir auch noch Beobachtungsabend an der Sternwarte Kronshagen. Nach Feierabend gegen 18 Uhr besorgte ich schnell noch einen Film und dann gings gleich nach Hause. Dort habe ich die Montierung und die anderen Teile von meinen 20 cm Newton zusammengesammelt und anschließend alles ins Auto verstaut.

Um 18.30 Uhr war alles verladen inklusive Kamera, 200er Tele und Stativ. Da der Beobachtungsabend erst gegen 19.30 Uhr anfing, hatte ich noch etwas Zeit. Ich schaute noch einmal in einige Sternatlanten, was man eventuell noch beobachten könnte. Ich dachte an einige Nebel, aber durch die Stadtnähe des Veranstaltungsortes und die Aufhellung durch den zunehmenden Mond wird das wohl keinen Erfolg haben.... Also noch ein paar Blicke in die Weiten der Milchstraße auf den großen Fotos neben den Sternkarten; und dann gings um 19.10 Uhr los.

An der Sternwarte Kronshagen lud ich alles aus und baute das Teleskop auf dem Rasen neben der Sternwarte auf. Nach ca. 10 Minuten war das Teleskop dann komplett zusammengebaut. Es war noch dämmrig, und der Himmel im Westen tiefblau. Also zuerst mal den zunehmenden Mond ins Okular nehmen. Ein wirklich schöner plastischer Anblick! Langsam kamen die ersten Besucher und ich zeigte ihnen ebenfalls diesen schönen Anblick.

Es wurde dunkler und dann versuchte ich den Kometen am Westhimmel zu finden. Mit bloßem Auge sah ich ihn noch nicht; einem GvA-Mitglied ist es aber schon gelungen und er stellte mir dann schnell das Fernrohr auf den Kometen ein. Eigentlich erwartete ich einen kleinen Lichtfleck mit einem sehr kurzen Schweif. Aber dann kam der Hammer: Ein heller fast sternartiger Kern und ein deutlich sichtbarer Schweif, der sich durch das gesamte Gesichtsfeld zog! Auch wenn ich den Kometenkern an den Rand des Gesichtsfeldes zog; der Schweif war so lang das er nicht in das Gesichtsfeld hineinpasste. Dieser Anblick erinnerte mich irgendwie an den Anblick von Hyakutake 1996 mit bloßem Auge. Auf jeden Fall ist das der schönste Komet seit Halo-Bopp!

Dann holte ich schnell die Kamera aus dem Auto, setzte sie auf das Fotostativ und machte einige Fotos vom Kometen mit Belichtungszeiten zwischen 10 und 30 Sekunden. Dann schaute ich noch einmal zum Orionnebel. Schöner Anblick! Jetzt noch den Nebelfilter rein. Gigantisch! Eine wirklich plastisch wirkende Gaswolke! Auch die Besucher waren begeistert.

Dann noch ein Schwenk zum Jupiter. Auch hier mußte ein Filter vor das Okular. Die einzelnen Wolkenbänder in seiner Atmosphäre sah man sehr schön. Weiter ein Schwenk zum Saturn. Der Anblick dieses Ringplaneten beeindruckt immer wieder; auch schon bei kleinen Vergrößerungen! Zum Abschluß noch einige Sternhaufen: M 35 in den Zwillingen war sternreich; M 37 im Fuhrmann auch sehr hübsch. Ein weiterer Haufen im Fuhrmann, der deutlich zarter war löste sich bei etwa 60 facher Vergrößerung in dutzende schwacher und nadelfeiner Einzelsterne auf! Gegen 21.30 Uhr war dann langsam Aufbruch. Langsam baute ich alles ab und lud es ins Auto ein und es fuhr nach Hause. Es war auf jeden Fall ein schöner Beobachtungsabend gewesen.

© Copyright: 1998-2023 Mario Lehwald
www.andromedagalaxie.de