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Dr. Carl Sagan


* 9. November 1934
+ 20. Dezember 1996

Carl Sagan ist einer meiner Lieblingsastronomen. Seine warme und sympathische Art die Erde und uns als Teil des großen Kosmos zu betrachten, faszinierte immer wieder. Alle Atome aus denen wir zusammengesetzt sind, sind vor Milliarden von Jahren in längst vergangenen Sternen entstanden. Wir sind somit die Kinder der Sterne.

Wie er sagte, ist der Kosmos alles, was ist oder je war oder je sein wird. Ein Gefühl wie von einer fernen Erinnerung dämmert auf. Tief im Innern spüren wir, dass wir von dort gekommen sind, und sehnen uns dorthin zurück.


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Carl Sagan 1980
Quelle: Wikipedia
Als Public Domain gekennzeichnet (NASA/JPL)


Am bekanntesten ist seine 13teilige Serie Unser Kosmos. Diese wurde in den Jahren 1983 und 1988 vom ZDF ausgesendet. Leider ist sie bis heute nicht mehr wiederholt worden.

In der Serie Unser Kosmos zeigt Carl Sagan eindrucksvoll, dass wir ein Teil des Kosmos sind, sowohl räumlich als auch zeitlich, und wir wahrscheinlich auch nicht alleine sind. Seine Denkweise betrachtet alles im Kosmos als ein großes Ganzes, in dem alles auf irgendeiner Art miteinander verbunden ist. Es liegt in unserer Natur den Kosmos, den wir angehören, zu ergründen und zu verstehen. Gleichzeitig zeigt er viel Respekt und Bewunderung für andere Kulturen sowie für die Schönheiten der Natur wie z. B. eine Pusteblume oder einen Grashalm, der wie er sagt, das Tagewerk der Sterne ist.

Die Serie Unser Kosmos beruht auf dem gleichnamigen Buch, welches im Verlag Droemer-Knaur erschienen ist. In der 11. Folge von "Unser Kosmos" rechnet Carl Sagan eindrucksvoll vor: Wenn ich jede Woche ein Buch lesen könnte, und das mein ganzes Erwachsenenleben lang, und ich würde ein durchschnittliches Lebensalter erreichen; dann hätte ich am Ende einige tausend Bücher gelesen - nicht mehr! Das Buch Unser Kosmos sollte unbedingt dazugehören!

Am Ende des Kapitel 1 erläutert Carl Sagan, dass wir die Wahl haben:


Wir auf der Erde sind uns gerade erst des riesigen Ozeans aus Raum und Zeit bewußt geworden, aus dem wir gekommen sind. Wir sind das Ergebnis von 15 Milliarden Jahren kosmischer Evolution. Wir haben die Wahl: Wir können unser Leben bereichern und das Universum, das uns erschaffen hat, erforschen, oder unser Erbe aus 15 Milliarden Jahren in sinnloser Selbstzerstörung verschwenden.


Im Kapitel 10 "Am Saum der Ewigkeit" erklärt Sagan, dass jede Kultur eine andere Antwort auf die Schöpfung des Universums gefunden hat, in der es meistens von einem Gott erschaffen wurde. Er sagte dass diesen unvergleichlichen Ideen eine andere, möglicherweise noch bedeutendere Vorstellung gegenübersteht: Es ist die Überlegung, dass die Menschen vielleicht nicht das Ergebnis göttlicher Träume sind, sondern umgekehrt, dass die Götter Träume der Menschen sind. Auch war er der Ansicht, dass wir unser sehr kurzes Leben nicht mit irgendwelchen Gedanken an ein Weiterleben nach dem Tod verschwenden sollten.

Sehr eindrucksvoll ist auch sein Buch "Blauer Punkt im All" (pale blue dot). Niemand als Carl Sagan hat es besser beschrieben: Unsere gesamte Existenz und alles was wir je erschaffen haben, hat auf einen winzigen blauen Punkt stattgefunden, den die Raumsonde Voyager 1 im Jahr 1990 aus etwa 6 Milliarden Kilometern Entfernung fotografiert hat:

Vielleicht gibt es keinen besseren Beweis für die Bedeutungslosigkeit menschlicher Vorstellungen als dieses Bild des winzigen blauen Punktes im All, den wir unbedingt bewahren und erhalten sollten, denn er ist unser einziges Zuhause.

© Copyright: 1998-2023 Mario Lehwald
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