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Die GvA Gruppe Kiel


Die GvA Gruppe Kiel hat es sich schon lange zur Hauptaufgabe gemacht, der interessierten Öffentlichkeit die Himmelskunde etwas näher zu bringen. Dazu werden im Winterhalbjahr an der Sternwarte Kronshagen öffentliche Beobachtungsabende angeboten die für alle Besucher kostenlos sind! Bei besonderen Ereignissen wie Sonnen- und Mondfinsternisse oder hellen Kometen gibt es auch Sonderveranstaltungen. So haben wir in der Vergangenheit so manche Mondfinsternis direkt in Kiel beobachtet.


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Beobachtungen mit der GvA in Kiel Mitte der 90er Jahre
© Mario Lehwald


Ich wirke selbst bei den Veranstaltungen der GvA Gruppe Kiel regelmäßig mit und mache dort hin und wieder auch Vorträge über astronomische Themen, die mich besonders interessieren. Mehr zu den aktuellen Veranstaltungen erfährt man auf der Webseite der GvA Gruppe Kiel:

  www.gva-kiel.de

Da ich seit 1991 Mitglied der Kieler GvA bin, hängen schon sehr viele Erinnerungen mit ihr zusammen. Daher habe ich zur Kieler GvA einen kleinen geschichtlichen Überblick erstellt. Die Anfänge zu Beginn der 70er Jahre habe ich zwar nicht mit erlebt, von älteren Mitgliedern aber einiges an Informationen dazu bekommen.


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Die beiden Sternwarten in Kronshagen im Sommer 2009
© Mario Lehwald



Geschichtliches zur Kieler Gruppe der GvA

Die Geschichte der Kieler GvA begann etwa im Jahr 1973, als sich Eberhard Riedel ein altes Teleskop mit 225 mm Spiegeldurchmesser vornahm, das seit Jahren unbenutzt in der Kuppel auf dem Dach der Fachhochschule Kiel an der Ecke Knooper Weg und Legienstraße herumlag. Zusammen mit Dirk Arnhold und Bodo Wiebers sanierte er das Teleskop und die Kuppel. Eberhard Riedel hatte übrigens etwa zwei Jahre vorher nach dem Weggang von Herrn Mewes die Astro-AG der Hebbelschule in Kiel wieder ins Leben gerufen.


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Das Teleskop in der Sternwarte auf dem Dach der FH Kiel im Knooper Weg
vor der Sanierung etwa 1973
© Bodo Wiebers


Zur Gründung der Kieler GvA-Gruppe kann ich nichts genaueres sagen, weil ich sie nicht miterlebt habe. Es gibt aber im Sternkieker 4/1974 einen Artikel von Bodo Wiebers zu den Sanierungsarbeiten der Sternwarte auf dem Dach der Kieler Fachhochschule. Dort wird auch erstmals die Kieler Gruppe der GvA genannt.


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Die Kuppel der Sternwarte auf dem Dach der FH Kiel im Knooper Weg
© Bodo Wiebers


Nachdem das Teleskop und die Kuppel saniert waren, trafen sich die Mitglieder der Kieler Gruppe etwa alle zwei Wochen zum Beobachten in der Sternwarte oder zu Vorträgen mit astronomischen Themen. Bis zum Jahr 1977 wuchs die Zahl der Mitglieder auf etwa 20 an. Es bildeten sich auch kleine Arbeitsgruppen, z. B. eine Gruppe Astrofografie, die von Bodo Wiebers geleitet wurde. Der Leiter der Kieler GvA war Eberhard Riedel.


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Die Daten der Sternwarte auf dem Dach der FH Kiel im Knooper Weg
© Bodo Wiebers


Im Jahre 1979 baute Hubert Paulus, der ebenfalls Mitglied in der Kieler GvA war, hinter der Realschule in Kronshagen eine Sternwarte, in der er seinen selbst gebauten Refraktor mit 15 cm Objektivdurchmesser aufstellte.

Im Jahre 1979 ging die Hauptaktivität der Kieler GvA immer mehr in Richtung Öffentlichkeitsarbeit. Es gab zusätzlich alle zwei Wochen einen Beobachtungsabend im Schrevenpark. Interessierte Besucher konnten dann auch an den Treffen in der Sternwarte auf der Fachhochschule teilnehmen.

Ende 1988 begann im Kieler Planetarium, welches sich ebenfalls in der Fachhochschule im Knooper Weg befand, eine Asbestsanierung, weshalb das Plantarium bis auf weiteres geschlossen blieb.

Im Jahre 1989 wurde die Sternwarte der Kieler Fachhochschule abgebaut, weil das Gebäude in den Besitz des Landes übergegangen war und saniert werden sollte. Gleichzeitig bekam das Gebäude ein neues Schrägdach, auf dem auch eine neue Sternwarte gebaut werden sollte. Dann kam es allerdings zu einem Rechtsstreit, weil sich ein Anwohner wegen des jetzt etwas höheren Daches des Sonnenlichtes beraubt fühlte. Die Baumaßnahmen wurden eine ganze Zeit gestoppt mit der Folge, dass auch keine Sternwarte mehr auf das Dach gebaut wurde. Das schon bezahlte Teleskop, ein 20 cm Schär-Refraktor sowie die Kuppel, lagerten bei der Firma Baader in München.


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Die Kuppel der Sternwarte auf dem Dach der FH Kiel im Knooper Weg
kurz vor dem Abriß 1989
© Bodo Wiebers


Wegen der nun fehlenden Sternwarte bot die Kieler GvA in dieser Zeit Beobachtungsabende im Schrevenpark an, die immer Mittwochs stattfanden.

Im August 1990 kam ich dazu. Nach einem Zeitungsbericht sollte abends ein Komet zu sehen sein und die Kieler GvA an einem Abend im Schrevenpark Teleskope aufstellen. Ich fuhr am besagten Abend in den Schrevenpark, um mir das anzusehen. Leider war es sehr dunstig und es konnte nur der Saturn beobachtet werden. Ich bekam mit, wie jemand von der Kieler GvA sagte, das hier im Herbst und Winter jeden 1. Mittwoch im Monat Beobachtungsabende stattfinden! Nur habe er kein Programm dabei, aber er heißt Stefan Jordan und man kann ihn gerne mal anrufen.


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Das Programm der Kieler GvA vom 1. Quartal 1992
erstellt von Stefan Jordan


Das tat ich später auch und bat ihn um ein Programm. Ich erfuhr, dass Stefan Jordan Leiter der Kieler GvA-Gruppe ist, und das es neben den Beobachtungsabenden auch Vorträge im Hörsaal der Fachhochschule gibt, die ich im Herbst / Winter 1990 und auch später regelmäßig besuchte. Weiterhin gab es im Frühjahr in Kronshagen auch sogenannte Klönschnacks, die mehr für die Mitglieder gedacht waren. Im Jahr 1991 wurde ich schließlich Mitglied der Kieler GvA.


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Das Gebäude der alten FH Kiel im Knooper Weg
im September 1992
© Mario Lehwald


Am 8. November 1991 fotografierte ich spät abends ein helles Polarlicht. Auf einer der nächsten GvA-Veranstaltungen erwähnte Stefan Jordan, dass er noch Vortragende für das nächste Quartal brauche. Ich bot meine vielen Dias von dem erst kürzlich gemachten Polarlicht an. Darauf sagte er das wir das machen können, es aber schon ein richtiger Vortrag über Polarlichter sein sollte, wo auch deren Entstehung erklärt wird. Er könne mir dazu sogar Material geben.

So hielt ich am 12. Februar 1992 im Hörsaal 101 der Fachhochschule meinen ersten Vortrag über Polarlichter, wo ich viele der selbst gemachten Dias von der prächtigen Polarlichterscheinung am 8. / 9. November 1991 über Kiel zeigte. Es folgten später weitere Vorträge zu Themen wie Sternenhimmel, Galaxien, Mars oder Leuchtende Nachtwolken.


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Treffen der damaligen aktiven GvA-Gruppe
am 24. Juni 1992 auf der Kieler Woche

Von links: Uwe, Gloria, Henning, Günter (leider verstorben) und Stefan
© Mario Lehwald


Im Oktober 1992 war auch das Kieler Planetarium komplett saniert. Eduard Thomas, der Planetariumsleiter, der damals auch Mitglied in der Kieler GvA war, zeigte uns nach unserer Jahreshauptversammlung die Kuppel im Planetarium und erwähnte den dortigen Förderverein, dem viele am selben Abend, so auch ich, beitraten. In den folgenden Jahren war ich neben der GvA Kiel auch oft in der Planetariumsgruppe aktiv z. B. bei dortigen Beobachtungen auf der Plattform nach den Veranstaltungen in der Kuppel. Auch gab es später einige GvA-Vorträge, die zusammen mit dem Kieler Planetarium gemacht wurden.

Ich weiß nicht mehr genau wann das war, aber nach einem Vortrag fragte unser Leiter Stefan Jordan, ob noch jemand Lust hat eine Pizza zu essen oder etwas zu trinken. So fing es an, dass wir nach den Veranstaltungen in eine Pizzeria gingen. Diese Nachsitzungen erwiesen sich bald als das Wertvollste neben den eigentlichen Veranstaltungen!

Am 20. November 1993 fand das Norddeutsche Astrofotreffen (NAFT) in Kiel statt. Die Organisation übernahm unser Astrofograf Bodo Wiebers. Für das Treffen stand der Hörsaal 101 in der FH-Kiel im Knooper Weg zur Verfügung.

Ein besonderes Highlight waren im Sommer 1994 die Einschläge des Kometen Shoemaker-Levy 9 auf dem Jupiter, dessen Wirkungen wir sogar mit unseren Teleskopen in Kronshagen in Form dunkler Flecken auf Jupiter beobachten konnten! Ich war zu dieser Zeit öfter mit meinem 20 cm Newton abends in Kronshagen gewesen.

Im Oktober 1994 wurde Stefan Jordan, wie jedes Jahr seitdem ich dabei war, wieder zum Leiter der Kieler Gruppe gewählt. Er nahm das Amt wieder an, wies jedoch darauf hin, dass ihm einige Mitglieder Aufgaben abnehmen müssen. So übernahm ich die Führung der Vereinskasse und das Verschicken der Programme an die Mitglieder.

1994 wurden einige Bereiche aus der Kieler Fachhochschule nach und nach auf das Ostufer in ein anderes Gebäude ausgelagert. Letztlich wurde auf diesem Gebäude am Sokratesplatz in Dietrichsdorf endlich die neue Sternwarte errichtet! Im Jahr 1995 wurde der 20 cm Schär-Refraktor und die Kuppel aus München nach Kiel gebracht und auf dem Dach der neuen Fachhochschule installiert, was ich zusammen mit Stefan Jordan mit der Videocamera gefilmt habe.


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Das neue Programm der Kieler GvA im Herbst 1995
erstellt von Torsten Rahn


Im Jahr 1995 richtete unser Leiter Stefan Jordan eine Webseite für die Kieler GvA ein, wo neben Informationen zur GvA auch das aktuelle Programm abrufbar war. Gleichzeitig erstellte Torsten Rahn ein komplett neues und layoutmäßig sehr schönes Programm, das neben Bildern und Kurzinfos zu den einzelnen Vorträgen auch eine Karte mit dem aktuellen Sternenhimmel im Winter enthielt.


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So sah die erste Webseite der Kieler GvA-Gruppe aus!
Hier allerdings eine Version vom Sommer 1997
Erstellt wurde sie von Stefan Jordan
Die Anschrift ganz oben existiert lange nicht mehr


Ende Februar 1995 nahm die Kieler GvA erstmals mit einem Infostand an der Veranstaltung "Kieler Vereine stellen sich vor" teil, die im Saal des Kieler Rathauses stattfand.

Im Jahr 1996 gab mehrere Highlights: Eines war sicherlich der Komet Haykutake im März 1996, wo die Kieler GvA mehrere Sonderbeobachtungsabende anbot.

Im Mai 1996 gab es eine Ausstellung in der Greif-Apotheke am Dreiecksplatz, die zusammen mit dem Kieler Planetarium gemacht wurde.


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Ausstellung im Mai 1996 zusammen mit Kieler Planetarium
in der Greif-Apotheke am Dreiecksplatz
© Mario Lehwald


Ende Februar 1997 war die Kieler GvA wieder mit einem Stand auf dem Kieler Umschlag unter der Veranstaltung "Kieler Vereine stellen sich vor" im Saal des Rathaus mit dabei.


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Der GvA-Stand auf dem Kieler Umschlag 1997
im Saal des Kieler Rathauses
© Mario Lehwald


Ein weiteres Highlight war im März 1997 der Komet Hale-Bopp. Auch hier gab es wieder einige Sonderbeobachtungsabende, an denen teils über 100 Besucher an der Sternwarte Kronshagen erschienen sind!


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Der Komet Hale-Bopp im März 1997 über der Sternwarte Kronshagen
© Mario Lehwald


1996 Weiterhin stiftete Prof. Wilfried de Decker uns und der Gemeinde Kronshagen einen 20cm Schiefspiegler und einen Kuppelbau. So entstand 1997 die Sternwarte 2 in Kronshagen, an deren Bau ich zusammen mit einigen anderen Mitgliedern mitgewirkt habe. Zum Bau der Sternwarte 2 in Kronshagen habe ich einen eigenen Bericht erstellt.


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Beim Bau der Sternwarte 2 Kronshagen im Sommer 1997
© Mario Lehwald


Im Sommer 1998 wurde beschlossen, den Plattenweg zu den beiden Sternwarten anders zu verlegen und auch breiter zu machen, was im September 1998 geschah. Im Herbst 1998 konnte die Sternwarte 2 schließlich in Betrieb gehen.


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Neuverlegung des Weges zu den Sternwarten im September 1998
© Mario Lehwald


Im Jahr 1999 kündigte unser langjähriger Leiter Stefan Jordan an, dass er in absehbarer Zeit aus beruflichen Gründen eventuell aus Kiel weggehen müsse. Diesmal war es ernst und die Kieler GvA-Gruppe brauchte einen neuen Leiter! Schließlich wurde Christoph Petermann, der auch schon seit einigen Jahren dabei war, für dieses Amt gewählt und nahm es an.

Damit fiel auch die Webseite der Kieler GvA weg. Unser neuer Leiter Christoph Petermann kümmerte sich um den Umzug auf einen neuen Webserver bei Puretec und richtete die Domäne www.gva-kiel.de ein. Ich machte mich daran, die Texte und Bilder von den alten Seiten, die ich zum Glück noch gespeichert hatte, auf den neuen Webserver zu übertragen. Zuvor versah ich die Seiten mit einem neuen Layout und ergänzte sie mit eigenen Bildern.


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Die neue Webseite der Kieler GvA im Jahr 2000
© Mario Lehwald


Wenig später ging auch unser sehr aktives Mitglied Torsten Rahn, der seit 1995 das Programm der Kieler GvA gemacht hatte, aus beruflichen Gründen aus Kiel weg. Die Erstellung des Programms konnte aber von einem anderen Mitglied übernommen werden.

Unsere Vorträge wurden im Jahr 2000 komplett in den Raum der Sternwarte der Fachhhochschule auf das Ostufer verlegt. Auch hier gab es eine Menge interessanter Vorträge! Im Jahre 2003 konnte dieser Raum aber nicht mehr wie vorgesehen genutzt werden, und die Vorträge der Kieler GvA wurden in das Astrokabinett bei der Sternwarte Kronshagen verlegt. Allerdings nahm die Besucherzahl deutlich ab und schließlich kamen fast nur noch Mitglieder. So machten wir aus den Vorträgen sogenannte Workshops, wo in lockerer Runde etwas vorgetragen oder gezeigt wurde.


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Beobachtung der partiellen Sonnenfinsternis am 03.10.2005
© Mario Lehwald


Im Januar 2004 erklärte Hubert Paulus, dass er die Klönschnackabende im Astrokabinett aufgibt, weil sie kaum noch besucht wurden und er auch nicht immer Zeit habe um den Raum zur Verfügung zu stellen. Als Ersatz wurde dank der Bemühungen von zwei Mitgliedern der Astro-Stammtisch ins Leben gerufen, der jeden vierten Mittwoch im Monat im Bürgerhaus Kronshagen stattfand. Er wurde von den Mitgliedern der GvA-Kiel dankbar angenommen und zu einem regelmäßigen und wichtigen Treffen.


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Beobachtung an der Sternwarte Kronshagen im März 2005
© Mario Lehwald


Im Juli 2005 änderte ich das Layout der Webseite der GvA etwas und entfernte den linken Navigationsframe. Die Navigation baute ich in jede Seite ein, womit die Seite nun keine Frames mehr hatte.

Ab dem Oktober 2005 wurden die Beobachtungsabende von Mittwoch auf den Freitag verlegt, wobei galt, dass an jedem Freitag im Winterhalbjahr um 20.00 Uhr ein Beobachtungsabend stattfindet, sofern es klar ist. Man versprach sich davon, dass eventuell mehr Besucher kommen würden, da es freitags ja auf das Wochenende zuginge.


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Astrofoto-Workshop am 8. Februar 2006 im Astrokabinett
© Mario Lehwald


Die Workshops wurden zum Ende der Saison im April 2006 erstmal eingestellt, da wir mehr auf die praktische Astronomie setzen wollten. Auch wurde das Programm eingestellt, weil derjenige, der es bis dahin gemacht hatte, es aus Zeitgründen nicht weitermachen konnte.

Im Sommer 2006 begannen am Gebäude der Schule in Kronshagen umfangreiche Baumaßnahmen, die bis zum Frühjahr 2007 andauerten. Daher gab es in der Wintersaison 2006 / 2007 keine öffentlichen Beobachtungsabende.


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Baumaßnahmen an der Schule in Kronshagen im Oktober 2006
© Mario Lehwald


Im Jahr 2007 drängte ich immer mehr dazu wieder Vorträge oder Workshops zu machen, weil ich zu Hause einige fertige Vorträge in Form von Präsentationen hatte und diese auch gerne mal zeigen wollte. Dank der Bemühungen eines Mitgliedes bekamen wir ab Herbst 2008 einen Raum im Biologiezentrum der Uni zur Verfügung gestellt, so dass wir uns dort einmal im Monat an einem Mittwoch treffen konnten. Das ganze wurde Themenabend genannt, wobei ein Sternfreund etwas vortrug.


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Themenabend im November 2008
© Mario Lehwald


Am 30. Januar 2009 wurde im Astrokabinett unsere Teilnahme an dem Projekt "Sterne über Kiel" besprochen. Dieses Projekt enstand zum internationalen Astronomiejahr 2009 in Zusammenarbeit mit der Stadt Kiel und drei Hochschulen. Dazu bekamen wir auch Besuch. Hubert Paulus zeigt viele seiner Modelle und es wurde auch viel fotografiert.


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Der 30. Januar 2009 im Astrokabinett:
Hier wurde unsere Teilnahme am Projekt "Sterne über Kiel" besprochen
© Mario Lehwald


Im Jahr 2009 fiel uns auf, dass bei den Beobachtungsabenden, die ja nun immer freitags stattfanden, nicht mehr Besucher kamen wie an den früheren Mittwochterminen. Es wurde vermutet, dass am Freitag Abend viele etwas anderes unternehmen und daher keine Zeit haben, zu den Beobachtungsabenden zu kommen. Wir entschlossen uns, die Beobachtungsabende wieder auf den Mittwoch zu setzen, was wir mit Beginn der Astrosaison im Oktober 2009 taten. Der Astrostammtisch wurde auf den vierten Donnerstag im Monat verlegt.

Zunächst galt, dass der Beobachtungsabend nur bei klarem Himmel stattfindet. Bei bedecktem Himmel ist lediglich jemand an der Sternwarte, der dazu eingeteilt ist, falls doch Besucher kommen sollten. Aber ist es nicht sinnvoller, sich jeden Mittwoch zu treffen, egal bei welchem Wetter? So beschlossen wir uns ab Januar 2010 jeden Mittwochabend um 20 Uhr an der Sternwarte Kronshagen zu treffen. Fall es bewölkt ist, gibt es einen Klönschnackabend im Astrokabinett, wo Hubert Paulus z. B. den aktuellen Sternenhimmel in seinem Planetarium zeigt, anliegende Dinge besprochen oder Kurzvorträge gehalten werden. Seitdem heißt es nicht mehr Beobachtungsabend, sondern Astronomieabend.


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Astronomieabend im Januar 2011 im Astrokabinett
© Mario Lehwald


Unser Leiter der Kieler GvA Gruppe, Christoph Petermann, kündigte im Januar 2010 an, dass er dieses Amt aus zeitlichen Gründen nicht mehr weiterführen kann. Da die GvA Kiel nur eine Ortsgruppe der GvA-Hamburg ist, bräuchten wir eigentlich auch keinen richtigen Vorsitzenden, sondern lediglich einen Organisator und Ansprechpartner. Dieses Amt übernahm Hubert Paulus.

Im Januar 2010 bekamen wir für die Sternwarte 2 ein neues Teleskop: Ein 12-Zoll Meade ACF-SC mit 30,5 cm freier Öffnung und 305 cm Brennweite (f/10). Vom Bestand der GvA Hamburg bekamen wir eine Montierung, eine Alt-7-AD mit FS-2-Steuerung. Diese stammte aus der Außensternwarte der GvA in Handeloh. Der 20 cm Schiefspiegler aus der Sternwarte 2 wurde im Mai 2010 verkauft.

Da das neue Teleskop wesentlich kürzer als das alte war, gab es nun ein Problem. Der Einblick in das Okular war viel zu hoch! Man bräuchte eine hohe Leiter, und das nachts im Dunkeln mit Besuchern... Nach einigem Überlegen wurde beschlossen, den Fußboden der Sternwarte 2 um knapp 1,4 Meter zu erhöhen. In langer Arbeit wurde von einem Mitglied ein stabiles 1,4 Meter hohes Holzgerüst mit einer kleinen Treppe an der Seite gebaut, auf dem ein Boden aus Holz gelegt wurde. Anfang 2011 war dieser in die Sternwarte 2 eingebaut.


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Das neue Teleskop für die Sternwarte 2 am 31. März 2010
© Mario Lehwald


Im Januar 2011 wurde das neue Teleskop und die neue Montierung in die Sternwarte 2 eingebaut. Das First Light war erfolgreich, aber es mußten noch einige Justierungen vorgenommen werden, und weil sie gerade im Angebot waren, wurden gleich einige neue Okulare bestellt. Auf einen Beobachtungsabend Mitte April 2011 sahen wir uns einige Kugelsternhaufen an. Die Bildqualität und -schärfe war umwerfend.

Seit Januar 2011 gibt es einen Flyer im PDF-Format, den ich in der Grundform im Jahr 2010 erstellt habe und dessen weitere Bearbeitung Hubert Paulus übernommen hat. In diesem Flyer wird die GvA Gruppe Kiel und die Sternwarte Kronshagen kurz vorgestellt und auf die öffentlichen Veranstaltungen wie die Astronomieabende und Stammtische hingewiesen.

So konnte das neue Teleskop in der Sternwarte 2 ab Oktober 2011 bei den Astronomieabenden offiziell genutzt werden. Neben den regulären Treffen am Mittwoch gab es auch einige Treffen außerhalb dieses Termins, an dem der Himmel klar war. Dieses wurde nachmittags über unseren Emailverteiler angekündigt. Am 23. März 2012 gab es z. B. solch ein Treffen. Hier konnte ich im Teleskop der Sternwarte 2 den Doppelstern Zeta Cancris deutlich getrennt sehen, obwohl die beiden Sterne nur 0,8 Bogensekunden auseinander stehen! Dies zeigte deutlich, zu was das neue Teleskop in der Lage ist. Auch der Begleiter des Sterns Sirius konnte zeitweise gesehen werden.


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Preisverleihung Professor Miethke Förderpreis
am 22. November 2013 im Schulzentrum Kronshagen
© Mario Lehwald


Im Sommer 2013 schrieb die Schleswig-Holsteinische Universitäts-Gesellschaft (SHUG) zum fünften Mal den Professor Miethke-Förderpreis aus. Das Thema lautete "Der Himmel über Kiel - Projekte zu Astronomie und Meteorologie". Wir von der GvA-Kiel beschlossen uns zu bewerben. Dazu wurde ein 10 Seiten langer Text mit Bildern und Ergebnissen unserer Aktivitäten aus dem Bereich der praktischen Astronomie verfaßt und die Endversion bei der SHUG eingereicht. Am 20. Oktober 2013 teilte Hubert Paulus uns die überraschende Nachricht mit, dass wir den Professor Miethke-Förderpreis gewonnen haben! Die Preisverleihung fand am 22. November 2013 im Schulzentrum Kronshagen statt. Anschließend wurde das Astrokabinett und die Sternwarten gezeigt. Als Abschluß gab es abends noch ein Nachtreffen in einer nahegelegenen Pizzeria.

Im Januar 2014 wurde nach vorheriger Abstimmung ein Sonnnenteleskop von Lunt mit 80 Millimeter Öffnung angeschafft. Nachdem es anscheinend nicht ganz in Ordnung war, wurde es zurückgeschickt und von der Firma Lunt gegen ein anderes gleichen Typs getauscht. Dies war hervorragend und die ersten Beobachtungen starteten umgehend im März 2014.

Zum Astronomietag am 5. April 2014 sollte das neue Sonnenteleskop offiziell eingeweiht werden. Leider war es an diesem Tag komplett bedeckt mit tiefer Bewölkung und so wurde es nichts mit der Sonnenbeobachtung. Erst nach Ende der Veranstaltung klarte der Himmel am Abend kurzzeitig auf.


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Astronomietag am 5. April 2014
© Mario Lehwald


Im Frühjahr 2014 wurde beschlossen, das Norddeutsche Astrofotreffen (NAFT) mal wieder nach Kiel zu holen. So fand das NAFT am 4. Oktober 2014 in der Gemeinschaftsschule Kronshagen statt.


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Das NAFT am 4. Oktober 2014 in Kronshagen
© Mario Lehwald


Anfang 2015 wurde von Mitgliedern der GvA-Kiel das traditionelle Aschberg Frühjahrs Teleskoptreffen nach zweijähriger Pause durch den Bau der Globetrotter-Lodge auf dem Aschberg in Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung der Globetrotter-Lodge wieder neu belebt.

Im Jahr 2016 wurde beschlossen, dass sich die GvA Gruppe Kiel einen großen Dobson anschafft. Für dieses Projekt konnte jeder mit einer Spende beitragen. Daneben wurden auch andere Sponsoren gefunden. Die Wahl fiel schließlich auf einen 20 Zoll Spiegel f = 3.6 mit 1774 Millimetern Brennweite. Der Vorteil ist, dass der Dobson auch bei zenitnaher Stellung kurz genug ist, um keine Leiter für den Einblick zu benötigen. Im Juli 2017 wurde der Dobson geliefert und es gab das First Light. Objekte wie der Kugelsternhaufen M 13 waren recht imposant, aber es waren noch weitere Verbesserungen an der Justage der Spiegel nötig, um wirklich alles herauszuholen. Der neue Dobson kann von jedem Mitglied der Kieler GvA zum Beobachten ausgeliehen werden und soll auch auf den Beobachtungsabenden an der Sternwarte Kronshagen zum Einsatz kommen.


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Der 20 Zoll Dobson
© Mario Lehwald


Kaum war der neue Dobson da, sind Pläne gemacht worden, wie man ihn mit einer Computersteuerung erweitern kann. Dank der Hilfe einiger Mitglieder, die über entsprechende Kenntnisse und Werkzeuge verfügen, sind diese Arbeiten wenig später angelaufen. Es wurden zwei Schrittmotoren eingebaut, einen für die Rektaszension und einen für die Deklination. Ein Mitglied baute die elektronische Steuerung für die Motoren zusammen, andere fertigten die Zahnräder dazu an. Das Ziel sollte sein, den Dobson mit der Eingabe von Koordinaten oder Objekten direkt über ein Handy steuern zu können.

Im Sommer 2018 wurde ein Container angeschafft, um dort die Tischgarnitur für unsere Sommerfeste und andere Kleinteile zu lagern, mit denen die Sternwarte 2 immer zugestellt war. Da keine größeren Fahrzeuge zur Sternwarte gelangen können wurde sich schließlich für einen zerlegbaren Container entschieden. Der ist zwar teurer, aber seine Einzelteile konnten zum Gelände der Sternwarte gebracht und dort aufgebaut werden.


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Der neue Container im Sommer 2018
© Mario Lehwald


Im Jahr 2019 waren die Arbeiten an der automatischen Nachführung des Dobsons abgeschlossen. Der Dobson wurde für einen ersten Test bei klarem Himmel aufgebaut und die Nachführung getestet. Alle waren sich einig, dass noch Verbesserungen und viel Feinjustage nötig sind, aber im groben funktionierte die Nachführung einwandfrei und der erste Test war ein Erfolg.

Ab Mitte März 2020 mußten alle unsere Veranstaltungen wegen das Coronavirus bis auf weiteres abgesagt werden. Auch der Astronomietag am 28. März 2020 sowie das Aschberg-Teleskoptreffen vom 23. bis 26. April 2020 mußten komplett ausfallen.

Im Oktober 2020 wären normalerweise am Mittwochabend wieder Veranstaltungen an der Sternwarte Kronshagen. Wegen der Corona-Pandemie wurde beschlossen, auf diese zu verzichten, da der Astroraum kaum belüftet werden kann und dort alles recht eng ist. Es sollte lediglich am Mittwochabend bei klarem Wetter draußen ein Treffen stattfinden und jeder dort seine Teleskope aufbauen. Dies allerdings nur intern und nicht öffentlich.

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