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Die Erforschung des Mondes


Die Erforschung des Mondes ist eine faszinierende Sache. Die ersten Mondsonden waren unbemannt. Sie umkreisten den Mond und funkten dabei Bilder zur Erde. Meist schlugen diese Sonden später hart auf dem Mond auf; sendeten aber kurz vor ihrem Aufprall noch Fotos seiner Oberfläche zur Erde, wie die Rangersonden. Danach folgten die ersten Versuche, Sonden weich auf dem Mond landen zu lassen. Der absolute Höhepunkt war das Apolloprogramm mit der Entsendung von Menschen auf dem Mond und deren anschließende Rückkehr zur Erde!

Nach Apollo 17 folgte eine größere Pause in der Monderforschung. Erst in den 90er Jahren wurden wieder Sonden zum Mond geschickt, die vor allem hochauflösende Aufnahmen gemacht und so die Oberfläche genau kartografiert haben. Ich habe alle wichtigen Mondsonden und -missionen in chronologischer Reihenfolge zusammengestellt.



Sonde Start Ankunft Ergebnisse
Thor-Able 1 17.08.1958 - Erster Versuch den Mond zu erreichen; mißglückte
Pioneer 1 11.10.1958 - Mißglückte
Pioneer 2 08.11.1958 - Mißglückte
Pioneer 3 06.12.1958 - Mißglückte, Strahlungsmessungen
Luna 1 02.01.1959 - Passierte den Mond in 60.000 km Abstand
Pioneer 4 03.03.1959 04.03.1959 Passierte den Mond in 60.000 km Abstand
Luna 2 12.09.1959 13.09.1959 Erreichte erstmalig den Mond und zerschellte auf seiner Oberfläche bei 30°N, 1°W
Luna 3 04.10.1959 - Fotografierte Mondrückseite
Atlas-Able 4 26.11.1959 - Verfehlte den Mond
Atlas-Able 5 25.09.1960 - Verfehlte den Mond
Atlas-Able 5B 15.12.1960 - Mißglückte
Ranger 3 26.01.1962 - Verfehlte den Mond um 36.800 km
Ranger 4 23.04.1962 26.04.1962 Schlug auf dem Mond bei 155°S, 130,7°W auf, Kameras versagten
Ranger 5 18.10.1962 - Verfehlte den Mond um 725 km
Namenlos 04.01.1963 - Wahrscheinlich erfolglose Mondsonde
Luna 4 02.04.1963 - Weiche Landung geplant, verfehlte den Mond um 8.500 km
Ranger 6 30.01.1964 02.02.1964 Schlug auf dem Mond bei 0,2°N, 21,5°E auf, TV-System versagte, keine Daten
Ranger 7 28.07.1964 31.07.1964 Übermittelte 4.308 Aufnahmen (Details bis 1 m Größe), und zerschellte anschließend im Mare Nubium bei 10,7°S, 20,°7W
Ranger 8 17.02.1965 20.02.1965 Übermittelte 7.137 Aufnahmen und zerschellte im Mare Tranquilitatis bei 2,7°N, 24,8°E
Kosmos 60 12.03.1965 - Sonde gelangt in Erdorbit aber die 4. Stufe zündet nicht
Ranger 9 21.03.1965 24.03.1965 Übermittelte 5.814 Aufnahmen (Details bis 25 cm erkennbar) und zerschellte im Alphonsus bei 12,9°S, 2,4°W
Luna 5 09.05.1965 12.05.1965 Traf den Mond im Mare Nubium bei 31°S, 8°E, mißglückte Landung
Luna 6 06.06.1965 - Verfehlte den Mond um 161.000 km
Zond 3 18.07.1965 - Passierte den Mond in 9.219 km Abstand; übermittelte 25 Bilder der Mondrückseite
Luna 7 04.10.1965 07.10.1965 Weiche Landung mißglückte; zerschellte im Oceanus Procellarum
Luna 8 03.12.1965 06.12.1966 Schlug ebenfalls im Oceanus Procellarum auf
Luna 9 31.01.1966 03.02.1966 Erste weiche Landung auf dem Mond im Oceanus Procellarum bei 7,1°N, 64,4°W; 4 panoramatische Aufnahmen von der Mondoberfläche
Kosmos 111 01.03.1966 - Erreichte den Erdorbit, aber keine Ausrichtung der 4. Stufe mehr möglich; später verglühten Sonde und 4. Stufe
Luna 10 31.03.1966 03.04.1966 Mondsatellit; geringster Mondabstand 350 km; Kontakt bestand für 460 Umläufe in 2 Monaten
Surveyor 1 30.05.1966 02.06.1966 Landete weich auf dem Mond bei 2,5°S, 43,2°W bei Flamstedt, 11.240 Aufnahmen
Explorer 33 01.07.1966 - Mißglückter Mondorbiter
Luna Orbiter 1 10.08.1966 - Mondaufnahmen bis 29.8.1966; schlug am 29.10.1966 bei 6,7°N, 162°E auf
Luna 11 24.08.1966 27.08.1966 Geringster Abstand 159 km; Funkkontakt bis 1.10.1966
Surveyor 2 20.09.1966 - Weiche Landung mißglückte, Aufschlag südöstlich Copernicus
Luna 12 22.10.1966 25.10.1966 Sendete bis 19.1.1967
Luna Orbiter 2 06.11.1966 - Mondsatellit; übermittelte 422 Aufnahmen; Aufschlag bei 4°S, 98°E
Luna 13 21.12.1966 24.12.1966 Landete weich im Oceanus Procellarum, 3 panoramatische Aufnahmen, mechanischer Bodenmesser, Übermittlung bis 27.12.1966
Apollo 1 27.01.1967 - Während des Countdowns kam es zu einem Brand in der Kapsel; die drei Astronauten in ihr fanden den Tod
Luna Orbiter 3 04.02.1967 - Mondsatellit; übermittelte 307 Aufnahmen; Aufschlag bei 14,6°N, 91,7°W
Kosmos 159 17.04.1967 - Eine Testsonde; Satellit erreichte wegen vorzeitiger Abschaltung der Oberstufe nur 60.000 km Höhe
Surveyor 3 17.04.1967 20.04.1967 Landete im Oceanus Procellarum 612 km östlich von Surveyor 1; übermittelte 6.326 Aufnahmen, später landete hier Apollo 12
Luna Orbiter 4 04.05.1967 - Übermittelte 326 Bilder
Surveyor 4 14.07.1967 - Auschlag bei 0,4°N, 1,3°W im Sinus Medii
Explorer 35 18.07.1967 - Untersuchung des Magnetschweifes der Erde aus der Mondumlaufbahn
Luna Orbiter 5 01.08.1967 - Mondsatellit; kontrollierter Absturz am 31.1.1968 bei 0°, 70°E
Surveyor 5 08.09.1967 11.09.1967 Landete im Mare Tranquilitatis; übermittelte 19.118 Aufnahmen, Untersuchung der Bodeneigenschaften
Surveyor 6 07.11.1967 10.11.1967 Landung im Sinus Medii; übermittelte 29.952 Aufnahmen
Apollo 4 09.11.1967 - Unbemannter Probeflug der Saturn-V Rakete mit Apollokapsel an Bord
Surveyor 7 07.01.1968 19.01.1968 Landete am Nordrand von Tycho; übermittelte 21.274 Aufnahmen, mechanische Schaufel, chemische Analyse
Apollo 5 22.01.1968 - Unbemannter Probeflug des Mondladenmoduls
Zond 4 02.03.1968 - Genaue Aufgabe nicht bekannt, kehrte nicht zur Erde zurück
Apollo 6 04.04.1968 - Erreichte den Mond nicht
Luna 14 07.04.1968 - Mondsatellit; geringster Mondabstand 160 km
Zond 5 15.09.1968 - Umflog den Mond in etwa 2000 km Abstand und landete am 21.9.1968 auf der Erde im Indischen Ozean
Zond 6 10.11.1968 - Umflog den Mond in etwa 2.500 km Abstand und landete am 17.11.1968 in der UdSSR
Apollo 8 21.12.1968 - Bemannter Mondorbiter, 10 Mondumläufe (Lovell, Bormann, Anders)
Apollo 10 18.05.1969 - Bemannter Orbiter; näherte sich bis 14,9 km dem Mond und testete die Landefähre (Stafford, Cernan, Young)
Luna 15 13.07.1969 21.07.1969 52 Umläufe; Absturz ins Mare Crisium am 21.7.1969
Apollo 11 16.07.1969 20.07.1969 Bemannte Landung im Mare Tranquilitatis; die ersten Menschen auf dem Mond: Neil Armstrong und Edwin Aldrin, Michael Collins auf der Umlaufbahn; 21 kg Mondgestein gesammelt; Laserreflektor und Seismometer aufgestellt
Zond 7 08.08.1969 - Mondumkreisung und Rückkehr zur Erde
Kosmos 300 13.09.1969 - Sonde erreicht den Erdorbit, aber keine Wiederzündung möglich; später verglühte die Sonde
Kosmos 305 22.10.1969 - Sonde erreicht den Erdorbit, aber auch hier keine Wiederzündung möglich
Apollo 12 14.11.1969 19.11.1969 Bemannte Landung im Oceanus Procellarum; Charles Conrad und Alan Bean auf dem Mond, Richard Gordon auf der Umlaufbahn; 35 kg Mondgestein gesammelt; Seismometer aufgestellt
Apollo 13 11.04.1970 - Defekt, nur Mondumkreisung und Rückkehr zur Erde am 17.4.1970
Luna 16 12.09.1970 21.09.1970 Landung im Mare Fecunditatis, Entnahme von 100 g Bodenproben; Rückkehr am 20.9.1970
Zond 8 20.10.1970 - Mondumkreisungen, Rückkehr zur Erde am 27.10.1970
Luna 17 10.11.1970 17.11.1970 Landung im Mare Imbrium mit beweglichen Mondlaboratorium Lunochod 1 (legte 10.540 m zurück); in 11 Monaten über 20.000 Bilder übertragen
Apollo 14 31.01.1971 05.02.1971 Bemannte Landung im Fra Mauro; Alan Shepard und Edgar Mitchell auf dem Mond, Stuart Roosa auf der Umlaufbahn; 43 kg Mondgestein gesammelt; Laserreflektor und Seismometer aufgestellt
Apollo 15 26.07.1971 30.07.1971 Bemannte Landung mit Mondauto im Hadley-Apeninnen-Gebiet; David Scott und James Irwin auf dem Mond, Alfred Worden auf der Umlaufbahn; 76 kg Mondgestein gesammelt; Bohrung in 2.35 m Tiefe; Besuch der Hadley-Rille mit dem Mondauto; Laserreflektor und Seismometer aufgestellt
Luna 18 02.09.1971 07.09.1971 Nach 54 Umläufen harte Landung und Abriß des Kontaktes zur Sonde, die vermutlich beschädigt wurde
Luna 19 28.09.1971 02.10.1971 Datenübermittlung über mehr als ein Jahr und 4.000 Umläufe
Luna 20 14.02.1972 21.02.1972 Landung im Mare Fecunditatis, automatische Gesteinsprobenentnahme von etwa 55 g mit Rückkehr zur Erde am 25.02.1972
Apollo 16 16.04.1972 21.04.1972 Bemannte Landung im Descartes-Gebiet, John Young und Charles Duke auf dem Mond, Ken Mattingly auf der Umlaufbahn; 94 kg Mondgestein gesammelt; Bohrung in 3 m Tiefe; Laserreflektor, Seismometer und Detektor für kosmische Strahlung aufgestellt
Apollo 17 07.12.1972 11.12.1972 Bemannte Landung im Taurus-Littrow-Gebiet; Eugene Cernan und Harrison Schmitt auf dem Mond, Ron Evans auf der Umlaufbahn; 110 kg Mondgestein gesammelt; Bohrung in 3 m Tiefe; Seismometer aufgestellt; Schmitt war der erste Geologe auf dem Mond!
Luna 21 08.01.1973 15.01.1973 Brachte bewegliches Laboratorium Lunachod 2 ins Lemonnier-Gebiet, das bis zum 3.6.1973 über 80.000 Bilder übertrug und 37 km zurücklegte
Explorer 49 10.06.1973 - Mondumlaufbahn; registrierte solare und galaktische Radioemission
Luna 22 29.05.1974 02.06.1974 Bis zum 6.11.1975 in Betrieb
Luna 23 28.10.1974 02.11.1974 Landung im Mare Crisium; mißlungene Probebohrung da der Bohrer beschädigt wurde, Datenübertragung bis 9.11.1975
Luna 24 09.08.1976 18.08.1976 Automatische Bodenprobenentnahme von 170 g bis in eine Tiefe von 2 m und anschließende Rückkehr zur Erde
Hiten 24.01.1990 19.03.1990 Technologieexperiment, schlug am 10.04.1993 auf dem Mond auf
Clementine 25.01.1994 19.02.1994 Ein Militärsatellit, der den Mond etwa 2 Monate lang umkreiste; kartierte die gesamte Mondoberfläche hochauflösend in mehreren Farben. Weitere Aufgaben der Sonde waren Messungen des Schwerefeldes sowie die Suche nach Wassereis in schattigen Stellen der Krater. Am 14. Mai 1994 schlug die Sonde auf dem Mond auf.
Lunar Prospector 07.01.1998 11.01.1998 Überflog den Mond in 22 Monaten mehr als 6.800 mal und untersuchte die chemische Zusammensetzung des Gesteins, das Magnet- und Schwerefeld sowie das Vorkommen von Wassereis. Am 31. Juli 1999 schlug die Sonde hart auf dem Mond auf.
SMART-1 27.09.2003 15.11.2004 Fotografie des Mondes mit verschiedenen Filtern und unter verschiedenen Beleuchtungsverhältnissen. Untersuchungen im Infraroten und im Röntgenlicht. Am 3. September 2006 schlug die Sonde im Lacus Excellentiae hart auf.
Kaguya (SELENE) 14.09.2007 03.10.2007 Studium der mineralogischen Zusammensetzung, Topographie, Geologie, Schwerefeld und des Plasmas im Mond- und Sonne-Erde-System. Hochauflösende Filme und Bilder mit der HDTV-Kamera.
Chang'e-1 24.10.2007 05.11.2007 Dreidimensionale Kartografierung der Oberfläche und spektrometrische Analysen der Gesteine.
Chandrayaan-1 22.10.2008 27.10.2008 Mondumkreisung und Erstellung einer mineralogischen, topografischen und einer 3D-Karte des Mondes.
Lunar Reconnaissance Orbiter 18.06.2009 23.06.2009 Orbiter umkreist den Mond und liefert zahlreiche hochauflösende Aufnahmen der Oberfläche. Mission wurde 2019 noch einmal verlängert
Chang'e-2 01.10.2010 06.10.2010 Messung der Teilchenstrahlung von der Sonne, Laser-Höhenmesser, optische Röntgen- und Gamma-Spektrometer sowie ein Mikrowellenradiometer. Vorbereitung für die weiche Landung von Chang'e-3
Chang'e-3 01.12.2013 14.12.2013 Landung auf dem Mond mit Rover Yutu. Fuhr eine Strecke von 114 Metern und sendete Daten bis August 2016.
Chang'e-4 07.12.2018 03.01.2019 Landung mit Rover Yutu 2 auf der Mondrückseite. Seitdem fährt der Rover an den Mondtagen.
Chandrayaan-2 22.07.2019 20.08.2019 Orbiter, Lander und Rover. Lander stürzte am 6. September 2019 ab. Der Orbiter soll bis 2026 oder 2027 in Betrieb bleiben.
Chang'e-5 23.11.2020 28.11.2020 Sonde aus Orbiter, Mondlander und Probenrückführkapsel. Die Rückkehrsonde brachte am 16. Dezember 2020 1,7 kg an Mondgestein und -staub zur Erde. Anschließend wurde der Orbiter zum Lagrange-Punkt L1 des Sonne-Erde-Systems geschickt, danach in einen entfernten rückläufigen Orbit um den Erdmond.
Capstone 28.06.2022 04.07.2022 Erprobung von Navigation und Umlaufbahn für die geplante Raumstation LOP-G.
Chandrayaan-3 14.07.2023 01.08.2023 Lander mit Rover, zweiter Landeversuch von Indien nach Chandrayaan-2.


Die Station "Laser-Lune"

Die Station Laser-Lune liegt auf den Hochflächen der Côte d'Azur. Hier wird mit Laserstrahlen auf den Mond "geschossen". Die Apollo Astronauten haben Laserreflektoren auf dem Mond aufgestellt, die etwa einen Quadratmeter groß sind. Diese reflektieren einen kleinen Teil der Laserstrahlen der Station "Laser-Lune" auf die Erde zurück. Aus der Laufzeit der Laserstrahlen kann die Entfernung des Mondes bis auf wenige Zentimeter genau bestimmt werden! Mit diesen Daten kann man die Mondrotation sehr genau verfolgen, was wiederum Schlüsse auf den inneren Aufbau des Mondes ermöglicht. Auch das Gesamtverhalten des Systems Erde-Mond läßt sich so besser erfassen und verstehen.

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