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Gewundene Rillen (Rima)


Die Mondoberfläche ist von zahllosen Rissen und Rillen durchzogen. Man unterscheidet zwei Arten von Mondrillen. Da wären zum einem die geraden Mondrillen, bei denen es sich um Gräben handelt, und zum anderen die gewundenen Rillen, die sich über mehrere Hundert Kilometer Länge in Zickzack über die Mondoberfläche erstrecken. Sie werden von Hindernissen beeinflußt und zeigen viele Anzeichen, dass sie von einer strömenden Flüssigkeit gebildet wurden. Allerdings nicht von Wasser, sondern von geschmolzener Lava.

Man weiß heute, dass die Mondlaven eine geringere Viskosität (Zähflüssigkeit) als die irdischen Laven hatten. Sie waren so dünnflüssig wie Öl! Beim Abwärtsfließen bildete sie Kanäle aus. Durch Abkühlung der oberen Lavaschicht bildeten sich manchmal Krusten an deren Oberfläche, die den Lavakanal überdachen. Die Lava floß dann unterirdisch weiter. Nachdem die Eruptionen beendet waren, floß die Lava aus dem Tunnel ab und es blieben die Hohlräume zurück, welche später eingestürzt sind.

Ein typischer ehemaliger Lavakanal auf der Mondoberfläche ist das Schröter-Tal beim Krater Aristarchus, welches etwa 10 km breit und 160 km lang ist.

Die wohl bekannteste gewundene Rille ist die Hadley-Rille, ebenfalls ein typischer Lavakanal. An einigen Stellen verengt sie sich deutlich, was darauf hindeutet, dass sie stellenweise ein überdachter Lavakanal war. Diese Rille wurde auch von den Astronauten der Apollo-15 Mission besucht. Sie fanden zu beiden Seiten einen Hang mit Geröll und viele Felsbrocken am Boden.

Im Bereich des Kraters Triesnecker findet man eine ganze Reihe von Rillen, von denen die größte als Triesnecker-Rille bekannt ist. Sie zählt ebenfalls zu den gewundenen Rillen und wurde durch fließende Lava geformt.



Beispiele von gewundenen Rillen

Zu jeder Formation gibt es einen Link der zu einem Bild im Lunar Orbiter Atlas führt, das diese Formation zeigt.


Name lateinisch Bild
Hadley-Rille Rima Hadley IV-102-H3
Triesnecker-Rillen Rimae Triesnecker IV-102-H1
Schröter-Tal Vallis Schöteri IV-150-H3
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