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Astronomie - Lexikon


In der Astronomie gibt es viele Fachausdrücke. Daher habe ich ein kleines Lexikon mit den wichtigsten Begriffen zusammengestellt. Dieses Lexikon erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.



A

Aberration
Eine scheinbare Änderung der Position eines Sterns, hervogerufen durch die Erdatmosphäre

Adaptive Optik
Eine Methode zur Verminderung atmophärischer Turbulenzen. Hier befinden sich eine Reihe beweglicher Stempel unter dem Hauptspiegel. Diese Stempel verformen den Spiegel durch Druck leicht. Ein Computer steuert diese entsprechend der Luftunruhe, so das diese weitgehend ausgeglichen werden kann und man so ein scharfes Bild erhält.

Akkretionsscheibe
Eine flache Scheibe aus Materie, die um ein zentrales Objekt wie z. B. ein Stern oder ein schwarzes Loch liegt. Innerhalb dieser Scheibe wird Materie in das zentrale Objekt befördert.

Albedo
Das Vermögen, auffallendes Licht wieder zu reflektieren. Wird meist in Prozenten angegeben.

Äquinoktium
Tag- und Nachtgleiche. Zu dieser Zeit steht die Sonne genau auf dem Himmelsäquator - Tag und Nacht sind genau gleich lang.

Anomalistischer Monat
Der Zeitraum den der Mond vom Perigäum zu Perigäum, oder von Apogäum zu Apogäum benötigt. Er beträgt 27,55 Tage.

Apastron
Der entfernteste Punkt der Bahn des Begleiters eines Doppelsterns um seinen Hauptstern.

Apex
Der Punkt am Himmel, auf den sich unsere Sonne zu bewegt. Er liegt im Sternbild Herkules.

Aphel
Sonnenfernster Punkt eines Himmelskörpers auf seiner Bahn um die Sonne.

Apogalaktikum
Oder auch apogalaktischer Punkt genannt. Der fernste Punkt eines Himmelskörpers bei seinem Umlauf um das Milchstraßensystem.

Apogäum
Der Punkt auf der Mondbahn, wo der Mond am weitesten von der Erde entfernt ist.

Apsidenlinie
Die Linie, die Perigäum und Apogäum der Mondbahn verbindet.

Aschgraues Licht
Bei schmaler Mondsichel kann man oft auch den unebeleuchteten Mondteil in einem fahlem Licht aufleuchten sehen. Dieses Licht stammt von der Erde, welche ein Teil des Sonnenlichtes auf dem Mond reflektiert, was dieser wiederum in den Raum zurückreflektiert.

Assoziation
Eine Assoziation ist eine Ansammlung junger Sterne mit ähnlichen gleichen physikalischen Eigenschaften. Im Gegensatz zu einem Sternhaufen sind diese Sterne oft nicht in ein Zentrum konzentriert und nicht gravitativ aneinander gebunden.

Asteroid
Auch Kleinplaneten oder Planetoiden genannt. Es sind kleine Himmelskörper aus festem Stoff wie Stein oder Metall mit Durchmessern von wenigen Metern bis zu einigen Kilometern.

Asteroidengürtel
Ein Ring aus Asteroiden zwischen der Mars und der Jupiterbahn.

Astronomische Dämmerung
Die Zeit, wo die Sonne zwischen 12 und 18 Grad unter dem Horizont steht. Am Ende der astronomischen Dämmerung ist es völlig dunkel, so das auch die schwächsten Sterne gesehen werden können.

Astronomische Einheit (AE)
Eine Astronomische Einheit ist die mittlere Entfernung Sonne - Erde = 150 Millionen Kilometer.

Auflösungsvermögen
Trennschärfe eines Teleskop. Die Fähigkeit zwei eng zusammen stehende Sterne getrennt zu zeigen. Das Auflösungsvermögen steigt mit dem Durchmesser des Objektivs an.

Äußerer Planet
Planet, dessen Umalufbahn außerhalb der Erdbahn liegt, z. B. Mars oder Jupiter.

Azimut
Die Winkel der Südrichtung zur Himmelsrichtung, in der das Himmelsobjekt steht. Er wird von Süden über Westen nach Norden und Osten gezählt.

Azimutale Montierung
Eine einfache Montierung mit einer senkrechten Hauptachse um der das Fernrohr geschwenkt werden kann. Zusätzlich kann das Fernrohr zwischen Horizont und Zenit geschwenkt werden. Azimutale Montierungen muß man immer in beiden Achsen der Bewegung der Sterne am Himmel nachführen.




B

Balkenspirale
Eine Spiralgalaxie, deren Kern länglich oder balkenförmig ist.

Baryzentrum
Zentrum der Schwerkraft meist zweier, sich gegenseitig umlaufender Körper, z. B. Doppelsterne.

Bedeckungsveränderliche
Ein Doppelsternsystem, das von der Erde aus nur als ein Stern wahrgenommen werden kann und auf dessen Bahnebene wir sehen. Dabei bedecken sich beide Sterne in gewissen Abständen, was zu periodischen Veränderungen der Helligkeit führt. Bestes Beispiel ist der Stern Algol im Perseus.

Bewegungssternhaufen
Assoziationen, also lockere Ansammlungen junger Sterne, deren Mitglieder eine gleiche oder ähnliche Bewegung im Raum zeigen. Wird auch Sternstrom genannt.

Binär
Leuchtender Punkt, der in Wirklichkeit aus zwei Sternen besteht, also ein echter Doppelstern.

Blauer Riese
Ein massereicher Stern der Spektralklasse O oder B. Blaue Riesen haben Oberflächentemperaturen zwischen 10.000 und 50.000 Grad. Sie leuchten bläulich und geben das meiste Licht im Ultraviolettbereich ab. Blaue Riesen wandeln durch Kernfusion Wasserstoff in Helium um und leben nur einige 10 Millionen Jahre, werden dann zu gelben und schließlich zu roten Riesen oder Überriesen, und beenden ihr Leben mit einer Supernovaexplosion.

Blazar
Steht für "blazing quasi stellar objects". Es handelt sich genau wie bei den Quasaren um sehr helle Kerne aktiver Galaxien. Im Gegensatz zu den Quasaren erscheinen sie uns heller, weil wir bei ihnen vermutlich genau auf den Jet sehen, und ihre Helligkeit schwankt recht stark.

Bolid
Sehr heller Meteor, der sehr auffällig ist und tief in die Erdatmosphäre eindringt.

Brauner Zwerg
Ein Mittelding zwischen Stern und Planet, deren Anfangsmasse unter 0,1 Sonnenmassen liegt. Die Kernfusion zündet wegen der zu niedrigen Temperatur im Kern nicht richtig. Das Ergebnis ist ein Brauner Zwerg, der schwach im roten Licht glimmt.

Brennpunkt
Sammellinsen bündeln das einfallende Licht hinter der Linse in einem Punkt. Dieser wird Brennpunkt genannt.

Brennweite
Die Brennweite gibt an, wie weit der Brennpunkt von einer Linse entfernt.

Bürgerliche Dämmerung
Die Zeit, wo die Sonne vor dem Aufgang oder nach dem Untergang bis maximal 6 Grad unter dem Horizont steht. Während der bürgerlichen Dämmerung kann man im Freien noch lesen.




C

Chandrasekhar-Massegrenze
Die Masseobergrenze eines weißen Zwerges, ab der ein Neutronenstern entsteht. Sie liegt bei etwa 1,44 Sonnenmassen.

Cepheid oder Delta-Cepheid
Eine Art veränderlicher Sterne, welche die Eigenschaft haben, das man aus der Dauer ihrer Helligkeitsschwankungen auf ihre wahre Helligkeit schließen kann. Kennt man erstmal die wahre Helligkeit, so kann man aus dem Vergleich mit der scheinbaren Helligkeit die Entfernung bestimmen.

Chromosphäre
Die tieferen Schichten der Sonnenatmosphäre.

Colongitude
Der Längengrad, auf dem sich gerade der Morgenterminator, also die Licht-Schattengrenze der auf dem Mond aufgehenden Sonne befindet. Die Colongitude wird im Gegensatz zur selenografischen Länge ab dem Nullten Längengrad in westlicher Richtung durchgehend bis 360 Grad gezählt. Beim ersten Viertel beträgt die Colongitude 0 Grad (oder 360 Grad), bei Vollmond 90 Grad, im letzten Viertel 180 Grad und bei Neumond 270 Grad.

Coma
Der Kopf eines Kometen.

Comes
Der lichtschwächere Bestandteil eines Doppelsterns.

Corona
Die äußeren Teile der Sonnenatmosphäre.




D

Deklination
Winkelabstand in nördlicher oder südlicher Richtung vom Himmelsäquator.

Dobson
Ein Spiegelteleskop, das meist auf einem drehbaren Holzkasten lagert. Diese einfache Montierung gestattet dem Amateur auch noch sehr große Teleskope zu verwenden. Da diese Montierungen nur azimutal sind und keine Nachführung haben, ist der Dobson vornehmlich zum Beobachten von lichtschwachen Deep-Sky Objekten bei schwachen bis mittleren Vergrößerungen sinnvoll.

Doppelstern oder Mehrfachstern
Ein oder mehrere Sterne, die um einen gemeinsamen Schwerpunkt kreisen und gravitativ aneinander gebunden sind.

Doppler-Effekt
Die scheinbare Veränderung von Wellenlängen, wenn sich die Quelle der Wellenausstrahlung vom Beobachter weg oder auf ihn zu bewegt. Ist bei Schallquellen die sich bewegen in einer Tonhöhenänderung wahrzunehmen. Beim Licht dagegen in einer Änderung der Farbe: Sich auf die Erde zu bewegende Himmelskörper werden blau, und sich von der Erde entfernende werden rot.

Drachenpunkt
Siehe Knotenpunkt.

Drakonitischer Monat
Der Zeitraum den der Mond benötigt, um wieder den gleichen Knotenpunkt zu durchlaufen. Er beträgt 27,21 Tage.

Dunkelnebel
Eine Gas- und Staubmasse im Milchstraßensystem, die nicht zum Leuchten angeregt wird und das Licht der dahinterliegenden Sterne verschluckt. Auch Dunkelwolke genannt.




E

Edge-on Galaxie
Eine Galaxie, die wir von der Seite sehen und uns daher als schmaler Streifen mit einer Verdickung in der Mitte erscheint. In großen Amateurteleskopen oder auf Fotos kann man auch oft das zentrale Staubband erkennen.

Eigenbewegung
Die tatsächliche Bewegung eines Himmelskörpers z. B. eines Sterns am Himmel. Diese Bewegung ist nicht zu verwechseln mit der täglichen Himmelsdrehung, durch die sich die Sterne von Ost nach West am Himmel bewegen.

Ekliptik
Die scheinbare Bahn, auf der sich alle Planeten und auch die Sonne am Himmel bewegen.

Elliptische Galaxie
Eine kugelförmige oder ovale Galaxie, die meist strukturlos erscheint. Elliptische Galaxien haben keine Spiralarme wie die Spiralgalaxien und auch kaum Gas in ihrem Innern.

Elongation
Winkelabstand eines inneren Planten, z. B. Venus, von der Sonne.

Emissionsspektrum
Ein Spektrum mit hellen Linien, die durch angeregte Gasmoleküle erzeugt werden.

Eruptive Veränderliche
Eine Klasse von veränderlichen Sternen, die in unregelmäßigen Abständen ihre Helligkeit stark steigern können. Sie werden auch Flare- oder Flackersterne genannt.

Expansion
Die Ausdehnung des Universums als Ganzes. Seit dem Urknall dehnt sich das Universum fortlaufend aus, was dazu führt, dass sich alle Galaxien voneinander entfernen.

Extragalaktischer Raum
Der Raum, der sich zwischen den Galaxien außerhalb unseres Milchstraßensystems befindet.




F

Finsternis
Verdunklung eines Himmelskörpers, wenn er von anderen verdeckt wird.

Fluchtgeschwindigkeit
Durch die Expansion des Universums bewegen sich alle Galaxien voneinander weg. Egal wo man sich im Universum befindet wird jeder Beobachter die gleiche Entdeckung machen: Alle Galaxien bewegen sich von seiner fort. Dieses bezeichnet man als Fluchtgeschwindigkeit.

Frühlingspunkt
Der Punkt am Himmel, wo die Sonne zu Frühlingsanfang steht (Tag und Nachtgleiche). Aufgrund der Präzession wandert er langsam rückläufig durch den Tierkreis. Eine Umdrehung dauert etwa 26.000 Jahre. Der Frühlingspunkt ist gleichzeitig der Nullpunkt für das Koordinatennetz am Himmel. Er liegt heute im Sternbild Fische, wird aber oft noch als Widderpunkt bezeichnet, da der früher einmal im Sternbild Widder lag.




G

Galaxie
Ein Sternensystem wie unsere Milchstraße, das aus einigen 100.000 bis zu einigen hunderten von Millionen Sternen bestehen kann. Auch unser Milchstraßensystem ist eine Galaxie.

Galaxienhaufen
Eine Ansammlung von Galaxien. Wie wir heute wissen, kommen Galaxien überwiegend in Haufen vor. Einzelgänger sind extrem selten.

Galaxis
Mit diesem Begriff ist unser Milchstraßensystem gemeint. Bei einem anderen Milchstraßensystem spricht man dagegen von Galaxie.

Gebundene Rotation
Ein Himmelskörper, der einen anderen umkreist, rotiert so, dass er sich nach einem Umlauf auch genau einmal um seine eigene Achse gedreht hat.

Gegenschein
Ein schwacher Lichtschein am Himmel, der der Sonne genau gegenübersteht.

Gelber Riese
Ein Riesenstern der Spektralklasse F oder G. Gelbe Riesen gehen aus massereichen Sternen wie blaue Riesen hervor, wenn ihr Wasserstoff fast verbraucht ist. Es ist ein Zwischenstadium bei der Entwicklung zu einem roten Riesen oder roten Überriesen. Gelbe Riesen haben Oberflächentemperaturen zwischen 5.000 und 7.500 Grad, ähnlich der Sonne, sind aber wesentlich größer als diese.

Gelber Zwerg
Ein Stern der Spektralklasse G, der im Hertzsprung-Russell Diagramm auf der Hauptreihe liegt. Seine Oberflächentemperatur liegt zwischen 5.000 und 6.000 Grad und die Masse liegt zwischen 0,08 und 1,2 Sonnemassen. Ein typischer gelber Zwerg ist unsere Sonne.

Geschwindigkeitsdispersion
Gibt an, wie groß die Streuung der charakteristischen Geschwindigkeiten von Sternen und Gasen in einem gebundenen System wie z. B. in einer Galaxie sind. Galaxien als ganzes haben eine Eigenrotation. Haben die Sterne in einer Galaxie nur eine geringe Geschwindigkeitsdispersion, dann weicht ihre Geschwindigkeit wenig von der Rotationsgeschwindigkeit der Galaxie ab. Dies ist bei Spiralgalaxien der Fall (Geschwindigkeitsdispersion von 10 bis 30 km/s). Bei hoher Geschwindigkeitsdispersion weichen die Geschwindigkeiten der Sterne stark von der Rotationsgeschwindkeit der Galaxie ab und es kommt zu ungeordneten Bewegungen. Dies ist bei den elliptischen Galaxien der Fall (Geschwindigkeitsdispersion von 200 bis 400 km/s).

Giga-Attraktor
Heute gibt es einige Hinweise darauf, dass es jenseits des großen Attraktor noch einen viel größeren "Giga-Attraktor" gibt. Dieser soll mit dem etwa 500 Millionen Lichtjahre entfernten Shapley Superhaufen (Abell 3558) zusammenfallen.

Größe
Scheinbare Helligkeit eines Himmelskörpers am Himmel (m), oder absolute Helligkeit eines Himmelskörpers (M).

Größenklasse
Gibt die scheinbare Helligkeit eines Himmelskörpers an. Sehr helle Sterne haben die 0. Größe, die schwächsten, noch mit bloßem Auge erkennbaren Sterne haben die 6. Größe. Mit einem kleinen Fernrohr kommt man bis zur 11. Größe; die größten Teleskope schaffen mit Hilfe der Fotografie gerade noch die 25. Größe. Mit dem Hubble Weltraumteleskop wurde erstmals die 30. Größe erreicht! Sehr helle Objekte wie der Mond oder die Planeten haben negative Größenklassen. Die Venus z. B. -4,4, der Vollmond -12 und die Sonne -27.

Große Mauer
Eine sehr große Struktur aus Galaxienhaufen in deren Zentrum der Coma-Galaxienhaufen liegt.

Großer Attraktor
Eine noch größere Struktur als die große Mauer aus Galaxienhaufen im Universum, welche alle Galaxien, darunter auch unser Milchstraßensystem, anzieht. Im Optischen hat man diese Struktur noch nicht einwandfrei aufgespürt. Mehr dazu hier.




H

Halo
Der Bereich um einen Himmelskörper herum, z. B. der Halo des Milchstraßensystems, wo sich die Kugelsternhaufen sowie vereinzelte Sterne befinden.

Hauptreihe
Ein schmales Band im Hertzsprung-Russell Diagramm, auf dem die meisten Sterne liegen, die sich im mittleren Alter und dem stabilen Wasserstoffbrennen befinden.

Hauptreihenstern
Ein Stern, der im Hertzsprung-Russell Diagramm auf der Hauptreihe liegt.

Hertzsprung-Russell Diagramm
Ein Diagramm, in dem die absolute Helligkeit eines Sterns und seine Spektralklasse wiedergegeben wird. Dieses Diagramm ist sehr nützlich, wenn man etwas über die Sterne selbst erfahren möchte.

Heliaktischer Aufgang
Der Tag, an dem ein Himmelskörper erstmals in der Morgendämmerung kurz vor Sonnenaufgang sichtbar wird.

Heliaktischer Untergang
Der Tag, an dem ein Himmelskörper letztmals in der Abenddämmerung kurz nach Sonnenuntergang noch sichtbar ist.

Himmelsäquator
Der an den Himmel projizierte Erdäquator. In Deutschland liegt der Himmelsäquator ungefähr 40 Grad über dem Südhorizont.

Horizont
Ein horizontaler Kreis, der den Himmel von der Erdoberfläche trennt.

Hubble-Konstante
Durch die Ausdehnung des Universum (siehe Expansion) entfernen sich alle Galaxien voneinander. Diese Fluchtgeschwindigkeit wird in Kilometern pro Sekunde angegeben. Je weiter eine Galaxie von uns entfernt ist, desto schneller bewegt sie sich von uns fort. Die Hubble-Konstante gibt diese Geschwindigkeitszunahme auf eine Entfernung von einem Megaparsec an - das sind etwa 3,26 Millionen Lichtjahre. Heute wird für die Hubble-Konstante ein Wert von etwa 70 km/sec pro Megaparsec akzeptiert.

Hypernova
Bis jetzt nur ein theoretischer Fall, da noch keine beobachtet oder nachgewiesen wurde. Bei einer Hypernova kollabiert der Kern eines extrem massiven Sterns (Hyperriese) direkt zu einem Schwarzen Loch.

Hyperriese
Eine sehr selten Klasse von Sternen, die eine gigantische Größe, Leuchtkraft und Masse haben. Hyperriesen sind bis zu 1.000mal größer als die Sonne, 100.000 bis 1 Millionenmal heller als die Sonne und können bis zu 100mal mehr Masse als die Sonne haben. Beispiel für einen Hyperriesen ist der Stern Rho im Sternbild Cassiopeia.




I

Innerer Planet
Ein Planet, dessen Bahn innerhalb der Erdbahn verläuft, wie z. B. Venus.

Interstellare Materie
Materie, die sich im Raum zwischen den Sternen in unserem Milchstraßensystem befindet, z. B. Gas- und Staubmassen.

Interstellarer Raum
Der Raum innerhalb unseres Milchstraßensystems.

Irreguläre Galaxie
Eine Galaxie, die sich vom Aussehen her keinem Typ zuordnen läßt und einfach unregelmäßig aussieht.




J


K

Kataklysmisches Doppelsternsystem
Ein Doppelsternsystem, wo der eine Stern ein Weißer Zwerg ist, und wo sich beide Sterne recht eng umkreisen. Dadurch kann der Weiße Zwerg Materie von seinem Begleitstern abziehen und es kommt zu thermonuklearen Reaktionen der einfallenden Materie auf den Weißen Zwerg, die man auch Novaausbrüche nennt.

Kelvin
Eine Temperaturskala, die nach Lord Kelvin benannt wurde, und beim absoluten Nullpunkt beginnt (-273,15° Celsius = 0° Kelvin). 273,15° Kelvin entsprechen 0° Celsius. In der Astronomie wird meist die Kelvin-Skala benutzt, meist mit K abgekürzt.

Kiloparsec
Entfernungsmaß für den Bereich des Milchstraßensystems. Ein Kiloparsec sind 1.000 Parsec - das sind etwa 3.260 Lichtjahre.

Knotenpunkt
Der Schnittpunkt der Mondbahn mit der Ekliptik. Es gibt einen aufsteigenden und einen absteigenden Knotenpunkt, kurz auch Knoten genannt.

Konjunktion
Position, in der ein Planet mit der Sonne und der Erde auf einer Linie steht.

Kosmologie
Lehre vom Universum als Ganzes, seine Entstehung und Entwicklung.

Kosmos
Die Gesamtheit des ganzen Raumes, in denen sich die Planeten, Sterne und Galaxien befinden.

Kugelsternhaufen
Eine kugelförmige Ansammlung einiger Zehn- bis Hunderttausend Sterne, kurz auch Kugelhaufen genannt. Diese Kugelsternhaufen liegen etwas außerhalb einer Galaxie und umgeben diese wie ein Bienenschwarm.

Kuipergürtel
Ein zweiter Asteroidengürtel hinter der Neptunbahn.

Kulmination
Der Zeitpunkt, wo ein Himmelskörper den höchsten Punkt über dem Horizont erreicht.




L

Leuchtende Nachtwolken
Etwa 80 Kilometer hohe, feine und cirrenähnliche Wolken, die tief am nördlichen Himmel im Sommerhalbjahr weiß oder gelblich leuchtend sichtbar sind, wenn die Sonne zwischen 6 und 16 Grad unter dem Horizont steht.

Libration
Die Unregelmäßigkeit in der Bewegung des Mondes.

Lichtjahr
Die Entfernung, die das Licht in einem Jahr zurücklegt. In einer Sekunde legt das Licht 300.000 Kilometer zurück; das sind in einem Jahr ca. 10 Billionen Kilometer.

Lichtschmutz
Die Aufhellung des Nachthimmels durch künstliche Lichtquellen wie Straßenlaternen, Leuchtreklamen, Skybeamer usw.

Lokale Gruppe
Eine kleine Galaxiengruppe (oder Galaxienhaufen) zu dem unser Milchstraßensystem, die Andromedagalaxie M 31, die Triangulumgalaxie M 33 sowie etwa ein Dutzend Zwerggalaxien gehört.

Lokaler Superhaufen
Ein Haufen von Galaxienhaufen, zu dem unsere Lokale Gruppe und alle umliegenden Galaxienhaufen gehören. Im Zentrum des Lokalen Superhaufens liegt der große Virgohaufen.




M

Magnetosphäre
Das Magnetfeld, das die Erde umgibt.

Masse-Leuchtkraft Beziehung
Bei Sternen, die im Hertzsprung-Russell Diagramm auf der Hauptreihe liegen (Hauptreihensterne) gibt es eine Beziehung zwischen Masse und Leuchtkraft. Unten rechts liegen die masse- und leuchtkraftarmen Sterne. Nach links oben steigen Masse und Leuchtkraft immer weiter an. Ist die Masse eines Hauptreihensterns bekannt, kann man die Leuchtkraft berechnen, oder umgekehrt bei bekannter Leuchtkraft die Masse berechnen.

Megaparsec
Entfernungsmaß für interstellare Entfernungen (außerhalb des Milchstraßensystems). Ein Megaparsec sind eine Million Parsec - das sind etwa 3,26 Millionen Lichtjahre.

Meridian
Ein Kreis, der durch die Himmelspole und den Zenit zieht.




N

Nadir
Punkt auf der Himmelskugel, der dem Zenit gegenüberliegt.

Nautische Dämmerung
Die Zeit, wo die Sonne zwischen 6 und 12 Grad unter dem Horizont steht. Während der nautischen Dämmerung kann man im Freien nicht mehr lesen, aber der Horizont ist noch eindeutig als Trennlinie zwischen Himmel und Erde (oder Wasser) zu sehen.

Neutronenstern
Der Überrest eines sterbenden Sterns, der mehr als das 1,4fache der Sonnenmasse hat. Er kollabiert auf eine Größe von etwa 10 Kilometern. Der Kollaps wird durch den Druck der Neutronen gestoppt. Die Dichte dieses kollabierten Kerns entspricht der Dichte eines Atomkerns. Ein Kubikzentimeter Materie aus einem Neutronenstern würde auf der Erde viele 100 Millionen bis 1 Milliarde Tonnen wiegen!! Damit solche Objekte überhaupt stabil sind, müssen sie sehr rasch rotieren. Bis zu 800 Umdrehungen pro Sekunde sind möglich.

Nova
Nova heißt soviel wie "Neuer Stern". Gemeint ist ein Stern, dessen Helligkeit schlagartig um viele Größenklassen ansteigt. Novae sind Doppelsternsysteme, wo der eine Partner ein Weißer Zwerg ist und von seinem Begleiter Materie abzieht. Beim Auftreffen der Materie auf den Weißen Zwerg kommt es zu thermonuklearen Reaktionen, also zu einer Fusion von Wasserstoff.

Nutation
Eine geringe Änderung der Lage der Erdachse, hervorgerufen durch den Mond.




O

Objektiv
Teil des Teleskops. Das Objektiv ist die Hauptlinse des Teleskops und erzeugt das Bild, indem es das einfallende Licht in einem Brennpunkt bündelt. Anstelle einer Linse dient bei manchen Teleskopen auch ein Hohlspiegel als Objektiv, der das Licht ebenfalls in einem Brennpunkt sammelt.

Objektivdurchmesser
Der Durchmesser des Fernrohrobjektivs. Er ist die wichtigste Größe eines Fernrohrs! Je größer der Objektivdurchmesser ist, desto mehr Licht wird gesammelt und desto schwächere Objekte können gesehen werden bzw. desto heller erscheinen schwache Objekte im Fernrohr. Weiterhin bestimmt der Objektivdurchmesser auch die maximal sinnvolle Vergrößerung! Sie beträgt ungefähr das doppelte des Objektivdurchmessers in Millimetern.

Öffnungsverhältnis
Das Verhältnis einer Linse von der Öffnung (Durchmesser) zu ihrer Brennweite. Ein Öffnungsverhältnis von 1:10 sagt aus, dass die Brennweite einer Linse 10mal länger ist als ihr Durchmesser.

Offener Sternhaufen
Eine lockere (offene) Ansammlung von Sternen in der Milchstraße. Diese gibt es aber genauso in anderen Galaxien.

Okkultation
Verfinsterung eines Himmelskörpers durch einen zweiten.

Okular
Die Linse, bei der man am Teleskop durchsieht. Das Okular vergrößert das Bild der Objektivlinse.

Opposition
Position eines äußeren Planeten, wenn er mit der Sonne und der Erde in einer Linie steht, wobei die Erde dann in der Mitte steht. Gewöhnlich erreicht dieser Planet dann auch seine erdnächste Stellung wie z. B. der Mars alle 2,5 Jahre.

Optischer Doppelstern
Zwei Sterne, die nur von der Erde aus scheinbar nahe beeinander stehen. In Wirklichkeit sind nicht gravitativ aneinander gebunden und gehören daher nicht zusammen.




P

Parallaktische Montierung
Eine Montierung die so aufgestellt ist, das eine Achse (die Stundenachse oder Rektaszensionsachse) parallel zur Erdachse verläuft und die andere (Deklinationsachse) im rechten Winkel dazu. Diese Montierungen müssen nur in einer Achse, der Stundenachse, der scheinbaren Bewegung der Sterne am Himmel nachgeführt werden. Diese Arbeit kann auch ein Motor übernehmen.

Parallaxe
Eine scheinbare Positionsveränderung eines Himmelskörpers am Himmel, wenn er von zwei verschiedenen Positionen aus beobachtet wird.

Parsec
Die Entfernung, bei der ein Himmelskörper innerhalb eines halben Jahres eine Positionsverschiebung von einer Bogensekunde zeigen würde. Das entspricht einer Entfernung von 3,26 Lichtjahren.

Penumbra
Hellerer Randbereich bei einem Sonnenfleck.

Periastron
Der nächste Punkt der Bahn des Begleiters eines Doppelsterns um seinen Hauptstern.

Perigalaktikum
Oder auch perigalaktischer Punkt genannt. Der nächste Punkt eines Himmelskörpers bei seinem Umlauf um das Zentrum des Milchstraßensystems.

Perigäum
Die kürzeste Entfernung zur Erde in der Mondbahn.

Perihel
Die kürzeste Entfernung zur Sonne auf der Bahn eines Planeten.

Pertubation
Eine Veränderung in der Bahn eines Himmelskörpers durch die Veränderung eines anderen.

Phase
Ein Wechsel im Aussehen eines Planeten oder Mondes durch unterschiedliche Beleuchtungsverhältnisse. So zeigt z. B. der Mond Phasen oder auch die Venus Phasen im Teleskop.

Photosphäre
Die sichtbare Oberfläche auf der Sonne.

Physischer Doppelstern
Zwei oder auch mehrere Sterne, die gravitativ aneinander gebunden sind.

Planetarischer Nebel
Eine runde Gashülle um einen sterbenden Stern. Da solche Objekte in kleinen Teleskopen als schwache Scheibchen erscheinen, erinnert ihr Aussehen an Planetenscheibchen, wodurch sie diesen Namen erhalten haben.

Plasma
Ein Zustand eines Gases, das in diesem aus ionisierten Atomen besteht, d. h. die Atome haben ihre Elektronen verloren.

Population
Sterngruppen in einer Galaxie. Sterne der Population I befinden sich in der Scheibe einer Spiralgalaxie. Sie sind jung, stabil und leuchten blau. Sterne der Population II befinden sich in dem Außenbereich einer Spiralgalaxie, dem sogenannten Halo, wozu auch die Kugelsternhaufen gehören, sowie im Zentrum einer Spiralagalaxie.

POSS
Der POSS (Palomar Observatory Sky Survey) ist eine fotografische Himmelsdurchmusterung um die Mitte des 20. Jahrhunderts am Palomar Telescope. Dabei wurde zunächst der nördliche und später auch der südliche Sternenhimmel erfaßt. Ausschnitte des POSS können aus dem Internet heruntergeladen werden. Dazu siehe hier.

Präzession
Eine langsame Bewegung der Erdachse, die die Form eines Kreisels beschreibt. Eine komplette Drehung dauert ca. 26.000 Jahre.

Protuberanz
Ein heftiger Gasausbruch auf der Sonne. Die Gasfontänen können hunderttausende von Kilometern nach oben aufsteigen.

Pulsar
Ein Neutronenstern. Diese Objekte rotieren sehr rasch und senden gebündelte Lichtpulse ins All wie ein Leuchtturm.

Pulsierende Veränderliche
Eine Klasse von veränderlichen Sternen. Es handelt sich um rote Riesen, die sich in regelmäßigen Abständen aufblähen und zusammenziehen. Dadurch verändert sich ihre Helligkeit in diesem Rhythmus.




Q

Quadratur
Position eines außerhalb der Erdbahn stehenden Planeten im rechten Winkel zur Sonne. Diese Position ist auch bei unserem Erdmond mal vorhanden.

Quasar
steht für quasistellare Radioquelle oder "quasi-stellar object". Diese Objekte haben Entfernungen von einigen Milliarden Lichtjahren (!) und sind wahre Energiemonster. Es handelt sich um die sehr hellen Kerne aktiver Galaxien, die aufgrund ihrer Entfernung sternförmig erscheinen, während man die übrige Galaxie kaum ausmachen kann.




R

Radialgeschwindigkeit
Die Geschwindigkeit eines Himmelskörpers z. B. eines Sterns auf uns zu oder von uns weg.

Radiant
Ein Punkt am Himmel, aus denen scheinbar alle Meteore bei einem Meteorstrom herauszukommen scheinen.

Radiogalaxie
Eine Galaxie, die eine starke Radiostrahlung aussendet. Meist handelt es sich um die hellen Kerne aktiver Galaxien.

Radioquelle
Eine Quelle starker Radiostrahlung am Himmel. Solche Objekte werden auch als radiolaut bezeichnet. Das können Sterne sein, Supernovae, Radiogalaxien oder Quasare.

Rektaszension
Ein astronomisches Koordinatensystem, das den Längengraden auf der Erde entspricht. Es ist die Differenz zu dem Frühlingspunkt im Sternbild Widder, ausgedrückt in Stunden, Minuten und Sekunden.

Ringgalaxie
Eine Galaxie mit einem hellen Kern, der von einem leuchtenden Ring aus Sternen umgeben ist. Ringgalaxien entstehen nach heutiger Ansicht bei der Kollision zwischen zwei Spiralgalaxien.

Roter Riese
Ein alter rötlich leuchtender Stern mit einem Durchmesser, der um ein Vielfaches größer ist als der unserer Sonne. Rote Riese sind Sterne, die an ihr Lebensende angekommen sind.

Roter Überriese
Ein alter rötlich leuchtender Stern mit einem sehr großen Durchmesser, der bis zu 1.500mal größer sein kann als der der Sonne. Rote Überriesen haben eine höhere Leuchtkraft als normale Riesen. Genau wie rote Riesen sind es Sterne, die an ihr Lebensende angekommen sind.

Roter Zwerg
Ein kleiner und recht kühler Stern, der im Hertzsprung-Russell Diagramm auf der Hauptreihe liegt und zwischen 0,08 und 0,6 Sonnenmassen hat. Rote Zwerge haben die Spektralklasse K oder M und leuchtet daher rot.

Rotverschiebung
Eine Verschiebung von Spektrallinien im Spektrum eines Himmelskörpers zum roten Bereich hin, wenn sich dieser von uns weg bewegt. Wird besonders in den Spektren weit entfernter Galaxien beobachtet.

RR-Lyrae-Stern
Veränderliche Sterne, die zur Klasse der pulsierenden Veränderlichen gehören. Sie haben Lichtwechselperioden von unter 1,5 Tagen und kommen sehr oft in Kugelsternhaufen vor. Da ihre wahre Leuchtkraft von der Lichtwechselperiode abhängt, kann man aus der Lichtwechselperiode und der scheinbaren Helligkeit ihre wahre Helligkeit berechnen, womit man diese Sterne zur Entfernungsbestimmung nutzen kann, z. B. von Kugelsternhaufen.

Rückläufige Bewegung
Eine Bewegung eines Himmelskörpers entgegengesetzt zur gewöhnlichen Richtung. Ist besonders der Fall, wenn die Erde auf ihrer Bahn um die Sonne einen Planeten überholt. Dieser scheint für kurze Zeit am Himmel rückwärts zu laufen.




S

Saroszyklus
Der Zeitraum, in dem die Knotenpunkte der Mondbahn einmal um die Erde herumlaufen. Er beträgt 18,6 Jahre. Nach einem Saroszyklus wiederholen sich die Sonnen- und Mondfinsternisse in gleicher Reihenfolge.

Satellit
Ein kleiner Himmelskörper der einen anderen umkreist. Wird auch als Trabant bezeichnet.

Schwarzschildeffekt
Bei längeren Belichtungszeiten steigt die Lichtmenge einen Film nicht mehr linear mit der Belichtungszeit an, sondern bleibt dahinter zurück.

Schwarzschildradius
Radius, den ein Objekt einer bestimmten Masse unterschreiten muß, damit die Geschwindigkeit, um seine Oberfläche zu verlassen, Lichtgeschwindigkeit erreicht.

Schwarzes Loch
Der Überrest eines massereichen Sterns, dessen Kern am Ende seines Lebens eine Masse von mehr als 2 Sonnenmassen hatte. Es gibt keine Kraft, die diesen gewaltigen Kollaps aufhalten kann. Der Kern kollabiert auf einen extrem kleinen und dichten Punkt zusammen. Die Anziehungskraft ist so groß, dass nicht einmal das eigene Licht seine Oberfläche verlassen kann, daher der Name Schwarzes Loch.

Schwarzer Zwerg
Das Endprodukt eines Sterns, der soweit abgekühlt ist, dass er kaum noch Wärme und Strahlung aussendet. Schwarze Zwerge gehen aus weißen Zwergen hervor, wenn diese sich über sehr lange Zeiträume abkühlen. Nach heutiger Meinung ist das Universum aber noch nicht alt genug, um schwarze Zwerge hervorgebracht zu haben.

Selenografie
Die Lehre von der Kartografie der Mondoberfläche sowie der Erstellung von Mondkarten.

Selenografische Breite
Die Breitengrade auf dem Mond. Der 0. Breitengrad (Äquator) läuft genau durch den Mittelpunkt der der Erde zugewandten Mondscheibe bei einer Libration von 0.

Selenografische Länge
Die Längengrade auf dem Mond. Der 0. Längengrad läuft genau durch den Mittelpunkt der der Erde zugewandten Mondscheibe bei einer Libration von 0.

Selenologie
Die Lehre von der Entstehung und Entwicklung sowie dem Aufbau des Mondes und den Vorgängen auf seiner Oberfläche.

siderisch
In Relation zu den Sternen gesehen. Es ist der Zeitraum, in dem ein Mond oder Planet seinen Hauptkörper umkreist, und dann wieder in Bezug auf die Sterne am gleichen Ort steht.

siderischer Monat
Der Zeitraum, in dem der Mond die Erde umkreist. Er beträgt 27,32 Tage

Sternstrom
Assoziationen, also lockere Ansammlungen junger Sterne, deren Mitglieder eine gleiche oder ähnliche Bewegung im Raum zeigen. Wird auch Bewegungssternhaufen genannt.

Sonnenwende
Die Punkte, an denen die Sonne ihre nördlichste bzw. südlichste Stellung zum Himmeläquator hat.

Sonnenwind
Ein ständig von der Sonne wegwehender Strom elektrisch geladener Teilchen.

Spährische Aberration
Ein Abbildungsfehler bei Teleskopen, die weitgehend auf die Unregelmäßigkeiten von Spiegeln und Linsen begründet sind.

Spektralklasse
Die Einteilung der Sterne nach ihrem Lichtspektrum, auch Spektraltyp genannt. Es gibt die Klassen O, B, A, F, G, K, M, L und T. Sterne der Spektralklassen O und B leuchten bläulich, Sterne der Spektralklasse A leuchten weiß Sterne der Spektralklassen F und G leuchten gelb wie unsere Sonne, Sterne der Spektralklasse K leuchten orange und Sterne der Spektralklassen K und M leuchten rötlich. Die Spektralklassen L und T sind für Braune Zwerge bestimmt, die im tiefroten und infraroten Licht glimmen.

Spektroskopischer Doppelstern
Ein Doppelstern, der von der Erde aus auch mit den größten nur als ein Stern zu sehen ist, dessen wahre Natur als Doppelstern man aber im Lichtspektrum nachweisen kann.

Spiralgalaxie
Eine riesige flache Scheibe aus Milliarden von Sternen mit einer Verdickung im Kern, die eine typische Spiralstruktur ähnlich wie ein Feuerrad zeigt.

Superhaufen
Ein Haufen von Galaxienhaufen. Es sind die größten Strukturen im Universum die wir bis heute kennen.

Supernova
Die Explosion eines massereichen Sterns, der sein Leben beendet hat.

Supernovaüberrest
Die nach einer Supernovaexplosion übriggebliebenen Gasmassen.

Supersternhaufen
Ein sehr kompakter und massiver Sternhaufen, überwiegend aus jungen Sternen der Spektralklasse O und B. Entstehen nur bei besonders intensiven Sternentstehungsraten, meist in wechselwirkenden Galaxien oder sogenannten Starburstgalaxien.

Symbiotischer Stern
Ein Doppelsternsystem, wo der eine Stern ein Weißer Zwerg und der andere ein Roter Riese ist. Im Gegensatz zu einem Kataklysmischen Doppelsternsystem kreisen die Sterne weiter umeinander. Durch den Sternwind des Roten Riesen gelangt aber trotzdem etwas Materie auf den Weißen Zwerg, wobei es zu thermonuklearen Reaktionen kommt.

synodisch
Auf die Erde bezogen. Der Zeitraum, den ein Mond oder Planet benötigt, um von der Erde aus gesehen wieder den gleichen Anblick zu bieten.

synodischer Monat
Der Zeitraum, nach dem der Mond wieder die gleiche Phase hat. Er beträgt 29,53 Tage.




T

Taukappe
Eine Röhre die am vorderen Ende eines Teleskops angebracht wird, um ein Beschlagen der Linse zu verhindern. Die Feuchtigkeit setzt sich dann als Taubeschlag im Innern der Röhre ab.

Teilkreise
Teil einer parallaktischen Montierung. Scheiben mit eingravierten Zahlen mit denen man ein Teleskop nach Koordinaten einstellen kann.

Terminator
Die Linie, welche die beleuchtete von der unbeleuchteten Seite des Mondes trennt.

Tierkreis
Eine Zone auf der Nordhalbkugel, die durch die sogenannten Tierkreissternbilder läuft. In dieser Zone bewegen sich auch alle Planeten und die Sonne über den Himmel.

Tropischer Monat
Der Zeitraum, den der Mond benötigt, um vom Frühlingspunkt wieder zum Frühlingspunkt zu laufen. Da sich der Frühlingspunkt durch die Präzession langsam durch den Tierkreis nach Westen bewegt, kommt er den Mond sozusagen ein winziges Stück entgegen. Ein tropischer Monat ist daher um etwa 7 Sekunden kürzer als ein siderischer Monat (der Zeitraum in dem der Mond die Erde umkreist).

T-Tauri Stern
Veränderliche Sterne, die zur Klasse der eruptiven Veränderlichen gehören. Hauptvertreter ist der Stern T-Tauri im Sternbild Stier. Es handelt es sich um sehr junge Sterne mit Massen zwischen 0,08 und 3 Sonnenmassen, die sich noch im Innern von großen Gaswolken befinden und im Hertzsprung-Russell Diagramm noch nicht auf der Hauptreihe stehen, sondern etwas oberhalb davon. Bei diesen jungen Sternen hat die Fusion von Wasserstoff in Helium noch nicht richtig eingesetzt. Sie sind daher noch nicht stabil und es kommt zeitweilig zu starken Helligkeitsausbrüchen.




U

Überriesen
Sehr leuchtkräftige Sterne, die wesentlich größer als unsere Sonne sind. Sie sind noch heller als normale Riesen und befinden sich im Hertzsprung-Russel Diagramm oben über dem Riesenast.

Umbra
Der innere und dunkelste Teil eines Sonnenflecks.

Universum
Die Gesamtheit des ganzen Raumes, in denen sich die Planeten, Sterne und Galaxien befinden.

Unterriese
Ein Stern, der im Hertzsprung-Russell Diagramm zwischen dem Riesenast und der Hauptreihe liegt.

Unterzwerg
Ein Stern, der im Hertzsprung-Russell Diagramm knapp unterhalb der Hauptreihe liegt und daher etwas lichtschwächer als die normalen Hauptreihensterne ist.

Urknall
Eine gewaltige Explosion vor etwa 15 bis 20 Milliarden Jahren, bei der das Universum, sowie Raum und Zeit erst entstanden sind.

UV-Ceti-Stern
Veränderliche Sterne, die zur Klasse der eruptiven Veränderlichen gehören. Hauptvertreter ist der Stern UV-Ceti im Sternbild Walfisch. Es handelt es sich um rote Zwergsterne, die in unregelmäßigen Abständen ihre Helligkeit plötzlich deutlich erhöhen. Man nennt sie daher auch Flare- oder Flackersterne.




V

Van-Allen-Gürtel
Eine Zone intensiver Strahlung um die Erde herum. Hier werden die geladenen Teilchen des Sonnenwindes vom Magnetfeld der Erde eingefangen.

Veränderlicher Stern
Ein Stern, der in regelmäßigen oder unregelmäßigen Abständen seine Helligkeit verändert.

Vertex
Der Punkt, auf dem sich die Sterne eines Bewegungssternhaufens zubewegen.

Void
Das Wort kommt aus dem Englischen und bedeutet soviel wie Lücke oder Leerraum. Als Voids bezeichnet man die riesigen Leerräume zwischen den Galaxienhaufen im Universum.




W

Weißer Zwerg
Der Überrest eines sterbenden massearmen Sterns, kollabiert auf etwa die Größe der Erde. Die Materie ist extrem dicht und in einem entarteten Zustand. Ein Kubikzentimeter Materie aus einem Weißen Zwerg würde auf der Erde etwa 1 Tonne wiegen. Durch den Entartungsdruck der Elektronen wird der Weiße Zwerg stabil gehalten und kann nicht weiter kollabieren. Im Verlauf von Jahrmilliarden kühlen Weiße Zwerge langsam ab.

Wolf-Rayet-Stern
Sehr massereiche Sterne zwischen 10 und 250 Sonnenmassen, die auf das Ende ihres Lebens zugehen. Sie haben sehr satrke Sternenwinde und verlieren dadurch viel Materie. In 10.000 Jahren können sie so bis zu 1 Sonnenmasse verlieren. Dadurch kommt es bei ihnen zu Helligkeitsausbrüchen.




XYZ

Zenit
Der Punkt auf der Himmelskugel, der genau senkrecht über dem Beobachter liegt.

Zirkumpolar
Ein Himmelsobjekt, das dem Himmelspol, um den sich ja alles scheinbar dreht, so nahe ist, das es niemals unter dem Horizont sinkt.

Zodiakallicht
Ein schwacher kegelförmiger Lichtschein, der kurz nach Sonnenuntergang bzw. kurz vor Sonnenaufgang im Bereich der Ekliptik zu beobachten ist. Er entsteht durch die Relexion des Sonnenlichtes an Staubteilchen. Diese Erscheinung ist aber nur in den Tropen gut zu beobachten.

Zwergnova
Erscheinung in einem Doppelsternsystem, wo der eine Partner ein Weißer Zwerg ist. Dieser zieht von seinem Begleiter Materie ab, die sich in einer Akkretionsscheibe um den Weißen Zwerg sammelt. Durch die einfallenden Materie heizt sich die Akkretionsscheibe auf und es kommt zu einem Aufleuchten. Trifft die einfallende Materie dagegen auf die Oberfläche des Weißen Zwerges und löst dort eine thermonukleare Reaktion aus, spricht man von einer Nova.


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