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Logbuch 80er Jahre


Im Herbst 1968 wurde ich in Kiel geboren und im Jahr 1976 in der Grund- und Hauptschule Suchsdorf eingeschult. In den 80er Jahren habe ich meine Jugend verbracht. Anfang der 80er Jahre kam der Umbruch von den Spielsachen zu ersten Interessen an wissenschaftlichen Dingen. Die anderen in meiner Schulklasse begeisterten sich damals für laute Rockmusik, Mofas und Diskos - das Übliche halt. Dem konnte ich dagegen nie so richtig was abgewinnen und so gingen meine Gedanken in der Astronomie und hin und wieder auch anderen Wissenschaften umher. Allerdings gehörten fast immer, besonders beim Stöbern in Büchern, die Hits der 80er Jahre dazu!


Begonnen hat alles im Herbst 1981:
Ich war damals 12 Jahre alt und nahm mir an einem Abend, als ich alleine war, das Buch "Sterne" aus der bunten Delphinbücherei Nr. 6 vor, und blätterte ein wenig darin herum. Diese kleinen Taschenbücher habe ich damals gesammelt. Dabei lief eine Musikcassette mit der "Ententanzparty", denn ich hatte damals noch mehr Schlager gehört.

Beim Blättern in dem Buch entdeckte ich Zeichnungen von Nordlichtern, Regenbögen, Halos, Sternschnuppen oder das Kapitel "die Beobachtung der Gestirne", welche mich faszinierten. Ich beschloss, mich damit weiter zu beschäftigen. Ich erzählte das am gleichen Abend kurz vor dem Schlafengehen auch meiner Oma. Die Aussprache des Wortes Astronomie mußte ich allerdings erstmal ein wenig üben.


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An irgendeinen Abend im Herbst 1981...
© Mario Lehwald


November 1981:
Ich stöberte oft abends weiter in dem Buch "Sterne" (bunte Delphinbücherei Nr. 6). Dabei lief immer die Musikcassette mit der "Ententanzparty". An Titel wie "Hands-Up" oder "Oh No No" kann ich mich noch sehr gut erinnern. Mich faszinierten besonders Meteore, also Sternschnuppen sowie Kometen. Bei letzteren dachte ich damals, dass sie sich in wenigen Minuten über den Himmel bewegen und dann wieder verschwunden sind.

Auch stellte ich mir oft eine "Sternenstube" vor, d. h. ein Arbeitszimmer im Keller mit Sterngloben, Büchern, Schreibtisch usw. Da ich im Keller damals eine kleine Bastelecke hatte, stellte ich mir oft vor, wie eine solche Sternenstube hier aussehen könnte... Im Herbst 1986, als die Bastelecke in meinem Zimmer war, nahm ich einige astronomische Dinge mit in den Keller, und machte ein Foto meiner damaligen Idee.


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Meine Idee einer Sternenstube im Keller...
Dieses Foto machte ich im Herbst 1986 nach meinen alten Vorstellungen,
indem ich einige Dinge mit in den Keller nahm und sie dort kurz aufstellte
© Mario Lehwald


Dezember 1981:
Zu Weihnachten 1981 bekam ich auf meinem Wunsch ein zweites Buch mit dem Titel "Sterne" aus der Reihe Was ist was. Weiterhin bekam ich die alte Kamera von meiner Mutter - eine Kodak Instamatic Kamera, in der Filmcassetten eingelegt wurden, die quadratische Bilder ergaben.


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Die erste astronomische Notiz!
Eine gesehene Sternschnuppe am 5. Dezember 1981
© Mario Lehwald


Januar 1982:
Am 9. Januar 1982 sollte eine totale Mondfinsternis stattfinden. Schon ein paar Tage vorher fragte ich ob wir einen Feldstecher haben. Es gab einen - ein 10 x 50, welches ich zum Beobachten bekam. Es war klar und draußen lag Schnee, also ging ich gleich raus und schaute damit zum fast vollen Mond. Das war mein erster Blick zum Mond durch ein Fernglas! An diesem Moment kann ich mich noch sehr genau erinnern: Ich stand in der Abenddämmerung im Schnee und der Anblick des Mondes war im Fernglas überwältigend, denn der Mond war deutlich größer als ich ihn bisher kannte. Besonders beeindruckend fand ich auch die Strahlen des Kraters Tycho.


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Links: Der Autor Anfang Januar 1982 im Garten
Rechts: Der erste Blick zum Mond durch einen 10 x 50 Feldstecher im Januar 1982
© Mario Lehwald


Am späten Nachmittag des 9. Januar ging der Vollmond schön groß und rund im Osten auf. Anschließend beobachtete ich von einem Fenster im oberen Stockwerk unseres Hauses mit dem Feldstecher die Mondfinsternis. Zuerst war mir noch gar nicht klar, wie sowas abläuft. Erst als meine Oma sagte, es habe schon angefangen, wurde ich auf die abnehmende Phase des Mondes aufmerksam und verfolgte diese weiter bis zur Totalität. Ansonsten las ich in dem neuen Buch "Sterne" von Was ist was.


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Blick in das Zimmer des Autors im Februar 1982
© Mario Lehwald


Februar 1982:
Ich erinnerte mich, dass mein Vater vor einiger Zeit anbot, mir ein Teleskop zu schenken, womit man z. B. den Saturn sehen kann. Damals hatte ich kein Interesse, aber jetzt! Ich fragte ihn danach und ich sollte zum kommenden Geburtstag im Oktober 1982 eines bekommen. Es kamen zwei neue Bücher dazu: Einmal "Die Reise zu den Sternen" sowie der "Sterne-Kompass".

März 1982:
Ich bekam das Buch "Sterne und Planeten" aus dem Tessloff-Verlag. Weiterhin richtete ich mir in einer Ecke in meinem Zimmer den ersten astronomischen Arbeitsplatz ein. Vorher war dort ein kleiner Kaufmannsladen, aber nun zogen dort statt Spielsachen wissenschaftliche Dinge ein.


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Der erste astronomische Arbeitsplatz des Autors im März 1982;
vorher war dort ein Kaufmannsladen!
© Mario Lehwald


April - Mai 1982:
Ich las abends viel in dem Buch "Die Reise zu den Sternen" und hier besonders das Kapitel über die Planeten, die mich jetzt besonders interessierten. Daher kam auch noch das Buch "Planeten und Raumfahrt" von Was ist was dazu, in dem ich abends ebenfalls viel las.

Das wichtigste, was ich damals im Bereich der Astronomie wußte, schrieb ich kurz und stichpunktartig in Schulheften nieder. Die beiden Bilder unten zeigen zwei Beispielseiten.


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Mein Wissen schrieb ich damals stichpunktartig in Schulheften nieder
© Mario Lehwald


Juni 1982:
Mein Zimmer wurde komplett umgestaltet - ich bekam neue Möbel und einen Schreibtisch. Die Eisenbahn und die Bastelecke aus dem Keller kamen in mein Zimmer. Der Schreibtisch wurde mein astronomischer Arbeitsplatz, wo Unterlagen und von mir gemachte Notizen ihren festen Platz bekamen. An der Wand über dem Schreibtisch klebte ich selbst gemachte astronomische Zeichnungen und Notizen an. Weiterhin kamen ein kleiner Tisch und ein Stuhl als Sitzecke neben das Fenster.

Juli 1982:
Ich besuchte mein Vater, der seit Ende der 70er Jahre in einer anderen Stadt wohnte. Er zeigte mir gleich mein zukünftiges Teleskop! Eigentlich dachte ich an ein kleines mit Tischstativ, aber da stand ein stattlicher 6-cm Refraktor mit 700 mm Brennweite und großem Stativ vor mir. Ich kaufte mir auch noch zwei neue Bücher: Einmal "Himmelskunde und Himmelsbeobachtung" (bunte Delphinbücherei Nr. 22) sowie "Astronomie" von Ravensburger. Weiterhin interessierte ich mich in dieser Zeit für Geologie.

August 1982:
Mein Interesse galt vor allem der Geologie, so dass ich abends oft in dem Was ist was Buch "Mineralien und Gesteine" las. In der Schule bekamen wir im Physikunterricht das Thema Optik, was mich faszinierte.

September 1982:
In der Schule im Physikunterricht faszinierten mich Dinge im Bereich der Optik wie Schatten, Lichtbrechung, Farben oder Abbildung durch Linsen so stark, dass ich mir das Physikbuch der Schule ("Welt der Physik") selbst in einer Buchhandlung bestellte.

Oktober 1982:
Das Thema Optik aus dem Physikunterricht der Schule war nun vorbei, aber es kam das Was-ist-Was Buch "Licht und Farbe" dazu. Einige der dort beschriebenen Versuche probierte ich zu Hause selbst. Als Begleitmusik beim Lesen ist mir noch "Words" (F. R. David) lebhaft in Erinnerung geblieben. Irgendwann in dieser Zeit habe ich im Metro den damals aktuellen Film "E.T." gesehen. Überhaupt interessierten mich schon damals Weltraumfilme, von denen ich 1982 noch einen anderen im Kino gesehen habe. Welcher das war, weiß ich aber nicht mehr.

November 1982:
Mein Vater kam nach Kiel und brachte mein neues Teleskop mit. Es war sogar klarer Himmel, so dass wir es gleich aufbauten und den Mond damit ansahen. Ich stellte das neue Teleskop anschließend oben im Schlafzimmer auf. Da mir das Teleskop sehr groß vorkam, waren meine Erwartungen natürlich viel zu hoch. Ich dachte damit kann man die Planeten schon ähnlich sehen, wie auf Fotos in den Büchern. Daneben las ich sehr viel in dem Was ist was Buch "Licht und Farbe".


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Das erste Teleskop - ein 6 cm Refraktor
© Mario Lehwald


Dezember 1982:
Ich las abends oft in dem Was-ist-Was Buch "Licht und Farbe" und hörte dabei meist "Nur geträumt" von Nena oder den "Sternenhimmel" von Hubert Kah. Zu Weihnachten 1982 bekam ich das Buch "Welcher Stern ist das?" aus dem Kosmosverlag. Mein Wissen über Optik schrieb ich in Schulheften nieder. Ich kann mich noch an eine einfache Mondzeichnung erinnern, die ich am Silvesterabend 1982 machte: Sie zeigte die Vergrößerung des Mondes am Horizont.

Januar 1983:
Ich beobachtete mit meinem Teleskop einen hellen Stern im Osten, der wegen nicht richtig eingestellter Schärfe als halbe Scheibe erschien und dachte es wäre die Venus. Als ich aber einen Stern im Westen einstellte, und dieser auch halb erschien, kamen mir Zweifel. Mein Vater erklärte mir, dass das Bild im Teleskop dann scharf ist, wenn der Stern am kleinsten ist! Die halbe Scheibe kam dadurch zustande, weil das Bild total unscharf war und ein Teil des Lichtes aus dem Hauptrohr durch ein Prisma in den Sucher geleitet wurde. Der Sucher war abschaltbar. Nachdem ich das mal gemacht habe, war die unscharfe Sternscheibe plötzlich ganz! Mir war danach klar, dass ich nur Sterne gesehen habe und nicht die Venus.

Februar 1983:
Vom 4. bis zum 12. Februar war ich auf Klassenfahrt in St. Andreasberg im Oberharz. Dort interessierte mich wieder die Geologie.

März 1983:
Mich interessierte jetzt besonders der Mars. Fast jeden Abend sah ich mir das Kapitel über den Mars in dem Buch "Sterne und Planeten" aus dem Tessloff-Verlag an. Die Idee, dass es einfaches Leben auf dem Mars geben könnte, hielt mich in Atem, und seien es nur einfache Algen... Dabei hörte ich immer eine Cassette mit drei selbst aufgenommenen Musikstücken: "Die Sennerin vom Königssee" (Kiz), "99 Luftballons" (Nena) und "Völlig losgelöst" (Peter Schilling).

April 1983:
Ich beschäftigte mich abends viel mit dem Buch "Himmelskunde und Himmelsbeobachtung". Dort erfuhr ich einiges über die Grundlagen der Himmelsbeobachtung. U. a. hatte mich das Kapitel über eine Privatsternwarte gereizt. Dabei lief eine selbst aufgenommene Cassette. Ich kann mich noch an "Down Under" (Men At Work), "Mamma Maria" ( Ricchi e Poveri) oder "Sweet Dreams" (Eurythmics) erinnern.

Mit meinem Teleskop versuchte ich nun auch erste Sonnenbeobachtungen mit dem beigelegten Okularfilter. Zum Glück ist er nie geplatzt.... Ich begann die Sonne nach Flecken abzusuchen, fand aber zuerst keine. Mein Vater sagte, man muß das Sonnenbild ganz scharf stellen, dann sieht man sie als schwarze Punkte auf der Sonnenscheibe. Am 24. April fand ich meinen ersten Sonnenfleck. Von da an legte ich mir für astronomische Beobachtungen ein Beobachtungsbuch an, wo der neue Sonnenfleck gleich eingetragen wurde. Die Zeichnungen machte ich zuerst noch mit Filzstiften. Sie waren daher nicht besonders professionell. Wenn ich aber mal vergleiche, was andere in meinem Alter so gemacht haben (laute Musik, Mofa, Disko, Rauchen und Saufen), dann war das schon etwas sehr außergewöhnliches was ich da gemacht habe!


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Das erste Beobachtungsbuch des Autors!
Sonnenfleckenzeichnungen von 1983
© Mario Lehwald


Mai 1983:
Abends las ich oft in dem Buch "Himmelskunde". Am 11. Mai stand in den Kieler Nachrichten, dass am Abend ein Komet (Iras-Araki-Alcock) zu sehen sein sollte. Da es klar war, suchte ich ihn am Himmel, fand aber nichts. Am nächsten Tag erschien ein weiterer Artikel in der Zeitung, dass der Komet auf dem Beobachter wie ein Lichttropfen wirkte. Ich fand ihn deshalb nicht, weil ich einen hellen Kometen mit langem Schweif erwartet habe....

Um Mitte Mai sah ich mit meinem Teleskop zum ersten Mal die abendliche Sichel der Venus. Und schnell wurden meine Erwartungen zurückgeschraubt. Eine kleine Sichel, mehr war nicht zu sehen und schon gar keine Wolkenformationen! Gegen Monatsende kam mein Vater nach Kiel. Wir sahen an einem klaren Abend die Venus und den zunehmenden Mond im Teleskop an, bei dem besonders die Krater beeindruckten.


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Links: Der astronomische Arbeitsplatz des Autors im Mai 1983
Rechts: Die Sonne im Juni 1983
© Mario Lehwald


Juni 1983:
Ich las abends noch in dem Buch "Himmelskunde" und hier besonders das Kapitel über die Himmelsfotografie, und beobachtete öfter die Sonne, den Mond und die Venus in meinem Teleskop.

Allerdings kannte ich mich noch gar nicht am Himmel aus und wußte daher auch nicht, wo die anderen Planeten zu finden waren. Am 22. Juni 1983 geschah es: Tief im Süden stellte ich zunächst den fast vollen Mond ein und anschließend den hellen Stern, der direkt neben dem Mond stand. Aber was war das? Der Stern erschien als Scheibchen und ging nicht scharfzustellen! Um dieses Scheibchen standen vier kleine Sternchen. Das mußte Jupiter sein! Mit etwas Mühe konnte ich zwei schwache Bänder auf dem Jupiterscheibchen erahnen, mehr ging nicht. Ich trug die neue Beobachtung in mein Beobachtungsbuch ein und von nun an sah ich jeden klaren Abend nach dem Jupiter. Im ZDF sah ich mir noch einige Folgen der Serie "Unser Kosmos" mit Carl Sagan an.


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Selbst erstellte Anhänge
für die Wand über dem Arbeitsplatz
© Mario Lehwald


Juli 1983:
Ich beobachtete Jupiter so oft es ging bei uns im Garten tief im Süden. Am 9. Juli 1983 folgte eine weitere Entdeckung: Nachdem ich an einem klaren Sommerabend eine einfache Zeichnung von Jupiters beiden Wolkenstreifen gemacht habe, schwenkte ich das Teleskop nach Westen und stellte einen hellen Stern ein. Dieser erschien merkwürdig oval. Ich nahm das 12-mm Okular mit 58facher Vergrößerung und sah einen winzigen Ring um ein Scheibchen. Das war Saturn! Obwohl dieser recht klein erschien, fand ich das sehr eindrucksvoll. Das wurde wieder gleich in das Beobachtungsbuch eingetragen. Selbst mein damaliger Freund, den ich Saturn später auch zeigte, war fasziniert. Ab und zu fragte er "Kannst Du mir heute Abend nochmal den Saturn zeigen?"

Am 12. Juli sah ich mir die Folge 5 aus der Serie "Unser Kosmos" über den Planeten Mars an. Vorher wurde alles mögliche in mein Zimmer geholt: Einiges zu Essen, Malzbier usw. Am 15. Juli fuhr ich mit meinen Vater in den Urlaub nach Österreich, wo ich einige Male die vier Jupitermonde im Fernglas sah. Ansonsten interessierte mich dort wieder die Geologie.


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Die ersten Planetenzeichnungen des Autors
im Frühling und Sommer 1983
© Mario Lehwald


August 1983:
Da ich später Sterne fotografieren wollte, brauchte ich eine Kamera mit einer Langzeitbelichtung, also mit der Einstellung "B". Ich sprach mit meinem Vater im Urlaub darüber. Wieder zu Hause beobachtete ich abends oft Jupiter und Saturn. Bei Jupiter notierte ich immer die Stellung seiner vier großen Monde. Weiterhin sah ich mir noch einige der letzten Folgen der Serie "Unser Kosmos" an.

September 1983:
Jupiter wurde hier zunehmend ungünstiger zu beobachten, und so beendete ich seine Beobachtung zu Monatsanfang. Aus dem "Sterne-Kompass" erfuhr ich etwas über den Andromedanebel. Er sollte schon in einem Fernglas zu sehen sein. In dem Buch "Himmelskunde und Himmelsbeobachtung" las ich zunehmend über Nebelobjekte am Sternenhimmel. Ich kannte aber noch kein Sternbild am Himmel, daher sah ich mir jetzt in dem Buch "Welcher Stern ist das?" die Sternbilder an. Ich versuchte das Sternbild Andromeda am Himmel zu finden, stellte es mir aber viel kleiner vor und hielt irrtümlich das Sternbild Cassiopeia für die Andromeda! Kein Wunder das ich den Andromedanebel auch nicht fand...

Am 30. September fand ich das richtige Sternbild Andromeda und war verwundert, wie groß das doch am Himmel ist. Gegen 20.40 Uhr fand ich an der richtigen Stelle in meinem Teleskop den Andromedanebel M 31 als schwachen Lichtfleck. Und wieder wurde das ins Beobachtungsbuch eingetragen. Weiterhin probierte ich meine einfache Kamera hinter das Okular am Teleskop zu halten, um so den Mond zu fotografieren. Natürlich wurde das Bild total unscharf, aber ich war schon sehr froh, dass der Mond überhaupt auf dem Bild zu erkennen war!


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Erste Fotoversuche
durch Halten der Kamera hinter das Okular am Teleskop:

Links: Die Sonne mit Okularfilter im Juni 1983
Rechts: Das gleiche beim Mond - ich war froh, ihn überhaupt auf dem Bild zu erkennen!
© Mario Lehwald


Oktober 1983:
In dem Buch "Welcher Stern ist das?" las ich besonders das Kapitel über Sternhaufen und Nebel. Dabei hörte ich oft "Maniac" von Michael Sembello, "You" von Boytronic, "I'am Still Standing" von Rod Stewart und "Gold" von Spandau Ballett. Aus dem Buch "Welcher Stern ist das?" suchte ich mir weitere Objekte zum Beobachten heraus. Ich nutzte fast jeden klaren Abend, um neue Objekte mit meinem kleinen 6 cm Refraktor zu finden. Bald fand ich die beiden Kugelsternhaufen M 13 und M 92 im Herkules sowie den Ringnebel M 57 in der Leier. Das war eine sehr spannende Sache. Jedes neue Objekt wurde in das Beobachtungsbuch eingetragen, das bald gegen einen Ordner mit Klarsichthüllen ersetzt wurde. Weiterhin legte ich mir das Buch "Der Amateurastronom" zu.


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Die ersten Beobachtungen von Sternhaufen und Nebeln
im Herbst 1983
© Mario Lehwald


Zu meinem Geburtstag bekam ich von Vater und Mutter zusammen meine erste Spiegelreflexkamera, eine Revue SC 3 sowie das Buch "Astronomie als Hobby".

November 1983:
Mit der neuen Kamera probierte ich, auf dem Dach meiner Gartenhütte gelegt, das erste Foto des Sternenhimmels. Es war der große Wagen und den Verschluß ließ ich 20 Minuten lang offen. Tatsächlich ist dieses Bild etwas geworden!


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Das erste Astrofoto mit der Spiegelreflexkamera Anfang November 1983
© Mario Lehwald


Von der Hauptschule aus machte ich ein zweiwöchiges Praktikum als Elektroinstallateur. Früh morgens sah ich immer die strahlend helle Venus Richtung Südosten. Einmal wies ich den Monteur, mit dem ich an einem Morgen unterwegs war, auf den hellen Stern am Südosthimmel hin und erzählte ihm, dass es die Venus ist. Ende November folgte ein zweiwöchiges Praktikum als Radio- und Fernsehtechniker. Auch da sah ich früh morgens immer die Venus.

Abends beobachtete ich öfter die mir bis dahin bekannten Sternhaufen und Nebelobjekte und beschäftigte mich viel mit dem Buch "Der Amateurastronom". Beim Lesen lief oft "Big Apple" von Kajagoogoo, "Club Tropicana" von Wham, "Lunatic" von Gazebo, "Mama" von Genesis oder "Come Back And Stay" von Paul Young.

Dezember 1983:
An klaren Abenden beobachtete ich öfter mit meinem Teleskop und fand am 7. Dezember den Orionnebel M 42 und den Spiralnebel M 33 im Dreieck. Das wurde wieder ins Beobachtungsbuch eingetragen. Abends nahm ich mir oft die Bücher "Welcher Stern ist das?", "Der Amateurastronom" und "Astronomie als Hobby" vor. Aus dem Keller holte ich mir zwei Ordner. Einen für das Beobachtungsbuch und einen für allgemeine astronomische Unterlagen. Zu Weihnachten 1983 kam ein Fotostativ sowie ein Blitzgerät dazu. Mit dem neuen Stativ stand einfachen Sternaufnahmen jetzt nichts mehr im Wege. Dazu nahm ich meist einen Schwarzweissfilm mit 400 Asa.


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Weitere Astrofotos mit der Spiegelreflexkamera auf Ilford 400 Asa SW-Film:
Links: Der große Wagen Anfang November 1983 etwa 20 Minuten belichtet
Rechts: Die Plejaden im Dezember 1983 etwa 1 Minute belichtet
© Mario Lehwald


Januar 1984:
Ich beobachte ab und zu abends den Sternenhimmel, fand aber keine neuen Objekte. Ich bestellte bei Karstadt ein 5 mm Oklular für mein Teleskop, womit ich auf eine Vergrößerung von 140fach kam. Das Beobachtungsbuch wurde neu angelegt und die Zeichnungen mit Filzstift durch Bleistiftzeichnungen ersetzt.


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Eigene Sonnenfleckenzeichnungen von 1983 / 1984
© Mario Lehwald


Februar 1984:
Das neue Okular war mit 35 DM für mich damals schon recht teuer. Die Planeten wurden etwas größer, aber das Bild auch schon dunkler und nicht mehr ganz scharf. Morgens vor der Schule beobachtete ich einige Male den Jupiter. Am 9. Februar 1984 sah ich zum ersten Mal den Planeten Mars in meinem kleinen Teleskop als winziges Scheibchen. Oberflächendetails konnte ich nicht erkennen. Gegen Monatsende fuhr ich mit meiner Konfirmandengruppe für eine Nacht nach Schloss Noer. Wir machten eine Nachtwanderung und es war ein herrlicher Sternenhimmel zu sehen. Schade das ich kein Fernglas dabei hatte...

März 1984:
Im Konfirmandenunterricht erschien am 1. März Prof. Weidemann und zeigte uns eine Diaserie über Sternhaufen, Nebel und Forschungsmethoden der Astrophysik. Daneben erzählte er Interessantes über Neutronensterne und Satelliten. Morgens beobachtete ich einige Male den Jupiter und den Mars. So langsam kam auch der Wunsch nach einem größeren Fernrohr.

April - Mai 1984:
Ich begann wieder öfter die Sonne zu beobachten mit Fleckenaufzeichnungen. In den Büchern "Der Amateurastronom" und "Astronomie als Hobby" las ich besonders die Kapitel über die Sonne. Abends machte ich mich ab und zu an Saturn sowie an Mars ran, der am 11. Mai in Opposition stand. Damit war Mars zunehmend am Abendhimmel zu sehen. Oberflächendetails sah ich aber keine.

Am 30. Mai gab es nachmittags eine partielle Sonnenfinsternis, die ich ebenfalls beobachtet habe.


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Mars und Saturn im Mai 1984 tief im Südosten
© Mario Lehwald


Juni-Juli 1984:
Tagsüber beobachtete ich die Sonne, abends Mars, Saturn und auch wieder Jupiter. In dem Buch "Astronomie als Hobby" las ich besonders das Kapitel über die Sonne. Weiterhin ging meine Hauptschulzeit zu Ende und ich erreichte den Hauptschulabschluß.

August 1984:
Ich kam auf die Berufsfachschule Elektrotechnik in Kiel Gaarden. Hier erzählte ich bei der Vorstellung von meinem astronomischen Hobby. Der Klassenlehrer meinte, dass das eine tolle Sache sei. Tagsüber gab es noch Sonnebeobachtungen.

September 1984:
Tagsüber wurde noch einige Male die Sonne und abends der Jupiter beobachtet. Ich kaufte mir das Buch "BLV - Sterne und Sternbilder".

Oktober - November 1984:
Ich bekam das Buch "Schau mal in die Sterne" von Hans Oberndorfer, in dem ich mich gar nicht sattlesen konnte! Es hat sich eingebürgert, abends in unserer kleinen Küche beim Abendessenmachen sowie beim Essen irgendein Kapitel in diesem sowie auch anderen astronomischen Büchern zu lesen. Bei klarem Himmel beobachtete ich abends wieder diverse Messierobjekte am Herbsthimmel. Die Sonne stand tagsüber sehr tief, so dass ich sie kaum wegen der Bäume und Häuser beobachten konnte.

Gegen Mitte Oktober baute ich mein Zimmer um. Die Eisenbahn, die schon länger nicht mehr benutzt wurde, kam auf den Dachboden. Dafür kam wieder ein Sofa mit Tisch und Sessel in das Zimmer. Im November begann ich handschriftlich eine Liste aller Sternhaufen und Nebel anzufertigen, die im DTV-Atlas zur Astronomie enthalten waren.


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Links: Mondaufgang im November 1984
Rechts: Strichspuraufnahme der Plejaden im Dezember 1984
© Mario Lehwald


Dezember 1984:
Abends beobachtete ich bei klarem Himmel ab und zu den Sternenhimmel, fand aber keine neuen Objekte. Ich arbeitete oft am Schreibtisch und erweiterte meine Listen von Sternhaufen und Nebeln.


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Teil der handschriftlich erstellten Liste
aller in Büchern gefundenen Sternhaufen und Nebel
© Mario Lehwald


Zu Weihnachten 1984 bekam ich ein Fernglas vom Typ 9x63. Allerdings wurden in diesem die Sterne in Richtung Gesichtsfeldrand schnell unschärfer. Schließlich konnte ich das Glas gegen eines vom Typ 8x56 tauschen, wo die Verzerrungen nicht so stark waren.

Januar - Februar 1985:
Mit dem neuen Fernglas und auch meinem Teleskop wurde der Sternenhimmel beobachtet. So langsam sah ich mich nach einem größeren Teleskop um. Ich hatte einen Kaufhausnewton mit 110 mm Spiegel für etwa 600 DM im Auge, was damals für einen Nichtverdiener, der nur Taschengeld bekam, eine Riesenmenge Geld war! Weiterhin machte ich einige einfache Versuche im Bereich Optik und fotografierte diese auch.


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Venus und Mars und der Orion im Februar 1985
© Mario Lehwald


März - April 1985:
Ich interessierte mich für den Mond und hier besonders für Risse und Spalten in seiner Oberfläche, wozu ich in meinen Büchern einiges fand. Ich fertigte sogar einige Zeichnungen nach Fotos in Büchern an. Auch legte ich Kraterlisten und einen eigenen Ordner für den Mond an. Ansonsten begann ich wieder öfter die Sonne zu beobachten. Abends wurde einige Male der Mond, sowie Venus und Mars beobachtet die ich auch fotografiert habe.


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Mondzeichnung nach einem Foto aus einem Buch
© Mario Lehwald


Mai 1985:
Tagsüber habe ich öfter die Sonne beobachtet. Ich ersetzte die schmalen Astronomieordner durch breite.

Juni - August 1985:
Tagsüber habe ich öfter die Sonne beobachtet. Ich begann, von meinen Sonnenfleckenrelativzahlen Diagramme zu zeichnen. Abends wurde einige Male der Jupiter beobachtet.

September 1985:
Ich bekam mein erstes astronomisches Jahrbuch - "das Himmelsjahr 1985" und 1986. Nach Anregungen in dem Himmelsjahr wollte ich nun für alle Beobachtungen ein richtiges Beobachtungsprotokoll anfertigen mit Name, Anschrift, Koordinaten des Beobachtungsortes, Datum, Zeit, Instrument und verwendete Okulare. Für diese Protokolle legte ich zwei neue breite Ordner an: Einen für die Sonne und den zweiten für Nachtbeobachtungen. In dem dritten breiten Ordner, der schon vorhanden war, wurden Fotokopien aus geliehenen Astronomiebüchern eingeheftet. Tagsüber beobachtete ich öfter die Sonne und legte für jede Beobachtung ein Protokoll an.


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Beobachtungsprotokoll vom 28.09.85 (Jupiter)
© Mario Lehwald


Oktober 1985:
Aus dem Himmelsjahr 1985 erfuhr ich, dass der Komet Halley schon ab Dezember 1985 zu beobachten sein soll. Am 28. Oktober 1985 gab es noch eine totale Mondfinsternis, die ich erst eine halbe Stunde vor dem Austritt des Mondes aus dem Kernschatten beobachtete. Abends las ich oft in dem "Himmelsjahr 1985" und 1986 sowie in dem Buch "Schau mal in die Sterne".


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Der astronomische Arbeitsplatz des Autors im Oktober 1985
© Mario Lehwald


November 1985:
Besonders spannend waren im "Himmelsjahr" die Monatsthemen. Sogar abends beim Essen in der kleinen Küche las ich mir diese sowie die leicht verständlichen Kapitel in dem Buch "Schau mal in die Sterne" immer wieder durch. Meine Sonnenbeobachtungen ließen wegen der tiefer stehenden Sonne langsam nach. Nur Jupiter wurde abends noch ab und zu beobachtet. Am 17. November fand ich erstmals den Halleyschen Kometen bei den Plejaden im Fernglas. Ich begann Zeitungsberichte über ihn zu sammeln. Gegen Monatsende nahm ich eine Sendung über den Kometen Halley aus der Reihe "Aus Forschung und Technik" im ZDF auf.

Ein Freund aus meiner Berufsschulklasse lieh mir das ältere Buch "Das Weltall", welches er auf seinem Dachboden fand. Ich machte viele Fotokopien daraus und legte sie in meinem Ordner ab.

Dezember 1985:
Das Highlight war in dieser Zeit der Komet Halley, den ich wegen schlechten Wetters aber nicht beobachten konnte. Erst am 22. Dezember klarte es abends auf und ich konnte Halley mit dem Fernglas und dem Teleskop im Südwesten beobachten. Am 26. und 31. Dezember gelangen mir weitere Beobachtungen, zu denen ich ein Protokoll schrieb. Weiterhin las ich sehr viel, besonders die Kapitel über den Kometen Halley im "Himmelsjahr 1985" und 1986.


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Links: Weihnachtsgeschenke von Weihnachten 1985
Rechts: Hier ist alles gut aufbewahrt (Dezember 1985)
© Mario Lehwald


Zu Weihnachten 1985 bekam ich einen Sternenglobus, eine Monduhr, das Buch "Astronomie heute" sowie eine Mond- und eine Marskarte. Meine astronomischen Ordner, die immer in einem kleinen Schrank unterm Schreibtisch standen, wurden zusammen mit allen anderen astronomischen Dingen in einem größeren Schrank verlegt. Auch der neue Sternenglobus kam dort mit hinein. Die abends oft gehörten Musikstücke "Broken Wings" von Mr. Mister, "We built this City" von Starship, "In the Heat of the Night" von Sandra oder "The Sun always shines on TV" von Aha erinnern noch sehr an diese Zeit.

Am 27. Dezember gelang mir die erste gute Aufnahme des Vollmondes, auf die ich damals sehr stolz war! Ich habe dazu meine Spiegelreflexkamera auf ein Stativ gesetzt und dieses so hingestellt, dass sich das Kameraobjektiv genau hinter dem Okular meines Teleskops befand. Danach drückte ich ab. Für diese einfache Machart war die Aufnahme schon recht gut. Ich zeigte sie später sogar in meiner Berufsschulklasse.


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Der ganze Stolz - eine gute Aufnahme des Vollmondes vom 27.12.85
durch das eigene Teleskop!
© Mario Lehwald


Januar 1986:
Hauptinteresse war der Komet Halley. Ich sammelte Zeitungsberichte und legt einen Ordner dafür an. Auch TV-Sendungen nahm ich auf, z. B. eine Sendung am 5. Januar im dritten Programm. Am 8. und 17. Januar konnte ich Halley abends in meinem kleinen Teleskop beobachten. Am 19. Januar nahm ich die TV-Sendung "Schwarze Löcher - Bestien im Weltraum" auf, die mich faszinierte.

Februar 1986:
Passend bekam ich das Buch "Die Kometen im Spiegel der Zeiten". Da meine Mutter bei einem Buchverlag arbeitete, bekam ich noch die Zeitschrift "Sterne und Weltraum 1/1986" in die Hände. Halley näherte sich langsam der Sonne und blieb daher unbeobachtbar. Gegen Monatsende bekam ich einen Commodore C-16 und stieg damit in die Computerwelt ein.

März 1986:
Am 13. März sollte die Raumsonde "Giotto" nach Mitternacht ihre nächste Annäherung an Halley erreichen und Fotos vom Kometenkern liefern. Dazu gab es die vierstündige "Nacht des Kometen" mit Joachim Bublath. In die Sendung waren viele bekannte Wissenschaftler eingeladen wie z. B. R. Kippenhahn, Prof. Ort oder Fred Wipple. Neben Musik gab es auch viele ulkige Dinge z. B. eine Kometenfrisur oder den "Kometencocktail ′86" und jede Menge Musik. Später wurden Bilder vom Kometenkern eingeblendet. Es handelte sich aber nur um Falschfarbenbilder, die mich doch etwas enttäuschten. Auch hatte ich mir diese Sendung vorher mehr wissenschaftlicher und nicht so unterhaltsam vorgestellt. Auch im ersten Programm kam abends eine Sendung, die mein Nachbar freundlicherweise für mich aufnahm.

Abends las ich oft in der Zeitschrift "Sterne und Weltraum 1/1986". Besonders der Artikel "Astrourlaub in der Haute Provence" faszinierte mich.


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Links: Die Büchersammlung vom Kometen Halley 1986
Rechts: Der Autor zur Begrüßung des Kometen Halley 1986
© Mario Lehwald


April - Mai 1986:
Halley entfernte sich langsam von der Sonne. Ich programmierte in dieser Zeit viel an meinem C-16. Ende Mai ging das Interesse wieder mehr Richtung Astronomie und ich sah mir die aufgezeichneten Sendungen vom Kometen Halley an.

Juni - Juli 1986:
Ich beobachtete tagsüber wieder öfter die Sonne. Ich begann nach Souveniers zum Kometen Halley zu suchen, fand aber hier in Kiel keine. Dafür bekam ich das Buch "Halley - Kometenbrevier für jedermann". Am 10. Juli stand der Mars in Opposition und ich beobachtete ihn einige Male. Für meinen C-16 habe ich ein Diskettenlaufwerk 1541 bekommen.

August 1986:
Ich beobachtete Mitte August das erste Mal die Perseiden. Bewaffnet mit einem alten Tonbandgerät sprach ich jeden Meteor auf Band und legte später ein Beobachtungsprotokoll an. Tagsüber gab es noch öfter Sonnenbeobachtungen. Ich bekam den ehemaligen Commodore C-64 meines Vaters.

September 1986:
Es kam das Buch "Der Halleysche Komet" dazu. Halley war schon wieder weit weg und in meinem kleinen Teleskop nicht mehr zu sehen. Trotzdem machte ich einige Fotos von meinen Büchern zum Kometen Halley.


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Beobachtung der Mondfinsternis am 17.10.1986
Die Abzüge (rechts) hatten leider Farbstiche
© Mario Lehwald


Oktober 1986:
Abends gab es einige Jupiterbeobachtungen. Am 17. Oktober 1986 fand eine totale Mondfinsternis statt. Dazu lieh ich mir die Kamera von meinem Nachbarn aus, weil er ein 210 mm Teleobjektiv hatte, womit der Mond etwas größer wurde als mit meinem 50 mm Objektiv. Da es klar war, konnte ich die Finsternis gut beobachten. Die Bilder waren nicht so schlecht, nur hatten die Abzüge Farbstiche, wie es bei solchen Fotos oft der Fall war.

Zu meinem Geburtstag bekam ich einen Mondglobus und den "Kosmos-Sternatlas". Und von dem Geburtstagsgeld der Großeltern kaufte ich mir ein Objektivset mit einem 135 mm Tele- und einem 28 mm Weitwinkelobjektiv, jeweils mit Lichtstärke 1 zu 2,8.


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Die Geburtstagsgeschenke im Oktober 1986
Ein Mondglobus, der Kosmos-Sternatlas und rechts die neuen Objektive
© Mario Lehwald


November 1986:
Natürlich folgte nun das "Himmelsjahr 1987". Abends wurde darin überwiegend gelesen und auch in dem neuen "Kosmos-Sternatlas".


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Der Autor im Dezember 1986
beim Lesen des Himmelsjahres 1987
© Mario Lehwald


Dezember 1986:
Zu Weihnachten 1986 bekam ich auf meinem Wunsch den "Cambridge Fotoatlas der Planeten" sowie das Buch "Wolken und Wetter".

Januar - März 1987:
Ich las sehr viel im Himmelsjahr 1987: Monatsthemen und aktueller Himmel. Dabei lief oft "Open Your Heart" von Madonna. Es kam das kleine Taschenbuch "Astronomie für jedermann" sowie das Buch "Der Hallaysche Komet" hinzu. Weiterhin entwickelte sich jetzt langsam das Interesse an Wolken und Wetter.


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Die Büchersammlung des Autors im März 1987
© Mario Lehwald


April - Mai 1987:
Ich kaufte das kleine Buch "Sterne und Planeten" (Delphinverlag) und zu Ostern folgte das Buch "Planet Erde". So etwas fehlte noch in meiner Sammlung. Es begannen wieder Sonnenbeobachtungen. Im Mai bekam ich das Buch "Unser blauer Planet - unser Mond" von Heinz Haber.

Juni - Juli 1987:
Ich begann eine Art astronomisches Tagebuch zu führen. Da die Tätigkeit meiner Mutter im Verlag zu Ende ging, mußte ich nochmal ordentlich zuschlagen und bestellte die Bücher "Das Weltall in Zahlen", "Astronomie ganz einfach", das "Kosmosbuch des Weltalls" und die Kosmos-Sternkarten.

August - September 1987:
Ich begann meine Ausbildung zum Bürokaufmann auf der Wirtschaftsakademie in Kiel. Besonders das neue "Kosmosbuch des Weltalls" faszinierte mich, in dem ich fast jeden Abend hineinsah. Dabei lief oft "I Wanna Dance With Somebody" von Whitney Houston oder "Voyage voyage" von Deireless.


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Die Büchersammlung des Autors im Oktober 1987
© Mario Lehwald


Oktober - Dezember 1987:
Zum Geburtstag folgte das "Kosmosbuch der Sterne" sowie das "Himmelsjahr 1988". In beiden las ich recht viel. Zu Weihnachten 1987 bekam ich dieses Mal keine Astronomiebücher, sondern einen von mir gewünschten guten Kopfhörer.

Januar - März 1988:
Abends gab es einige Beobachtungen mit dem kleinen Teleskop. Es wurden jetzt die Folgen der Serie "Unser Kosmos" mit Carl Sagan wiederholt, die ich natürlich aufnahm. Ansonsten las ich ab und zu im Himmelsjahr 1988, natürlich die Monatsthemen und den aktuellen Sternenhimmel.

Es wurde beschlossen, dass ich im Sommer mit meinem Vater in den Urlaub nach Spanien fahren sollte. Und da kam bei mir gleich das Thema Zentrum der Milchstraße hoch! Ich wußte, dass die Sternbilder Skorpion und Schütze dort viel höher am Himmel stehen als hier und war begeistert davon, diese mal richtig sehen zu können.


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Der Autor im Februar 1988
beim Lesen des Himmelsjahres 1988...
© Mario Lehwald


April 1988:
Tagsüber begann ich wieder die Sonne zu beobachten und abends ab und zu die Venus. Zu Ostern 1988 kam das Buch "Astronomie für Einsteiger" dazu, in dem ich fast jeden Abend las. Dabei lief besonders oft "Heart" von den Pet Shop Boys und "One More Try" von George Michael.

Weiterhin interessierte ich mich jetzt besonders für kosmologische Themen und las viel in dem "Kosmosbuch des Weltalls" über Raumkrümmung und Relativitätstheorie.


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Ostern 1988
mit dem neuen Buch "Astronomie für Einsteiger"
© Mario Lehwald


Mai 1988:
Weiterhin stark kosmologisches Interesse. Ich legte mir am 7. Mai das Buch "Licht vom Rande der Welt" zu und las über "Flachländer" und Raumkrümmung. Dazu gab es oft Musik von Laserdance (Megamix Vol. 1).

Für den kommenden Urlaub in Spanien sah ich mich nach einem kleinen Reiseteleskop um, weil ich aus Platzmangel im Auto mein eigentliches Teleskop nicht mitnehmen konnte. Ich kaufte ich bei Brinkmann einen kleinen 5-cm Refraktor zum Aufsetzen auf ein Fotostativ.

Juni 1988:
Abends wurde viel gelesen in dem Buch "Licht vom Rande der Welt" sowie "Astronomie für Einsteiger". Am 4. Juni kaufte ich mir die Ausgabe 5/1988 der Zeitschrift "Sterne und Weltraum".

Ansonsten liefen jetzt die Urlaubsvorbereitungen! Ich legte mir einen kleinen Ordner mit Fotokopien aus Astrobüchern im A5-Format an und informierte mich in diversen Büchern wie z. B. "Astronomie heute" oder "Astronomie für Einsteiger" über die Milchstraße. Weiterhin wurden Filme besorgt, darunter auch einer mit 3200 Asa! Alle Dinge wurden schon in die dafür vorgesehenen Taschen gepackt.

Am 26. Juni 1988 ging es dann mit der Bahn zu mein Vater nach Mainz. Am Abend fuhren wir gleich weiter nach La Manga (Südspanien).


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In La Manga an der südspanischen Mittelmeerküste im Juli 1988
© Mario Lehwald


Juli 1988:
In La Manga konnte ich erstmals einige südliche Sternbilder wie den Schützen und den Skorpion in voller Ausdehnung sowie das Band der Milchstraße im Schützen beobachten. Ich fotografierte die Sommermilchstraße und viele Sternbilder auf 3200 Asa und 400 Asa Farbfilm. Tagsüber sah ich mir die Sonne mit dem Reiseteleskop an und zeichnete ihre Flecken auf. Am 16. Juli fuhren wir wieder nach Mainz, wo ich noch eine Woche blieb.


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Links: Das Sternbild Skorpion in La Manga (Juli 1988)
Rechts: Die Milchstraße im Schützen (Juli 1988)
© Mario Lehwald


Als ich wieder in Kiel war, wurde erstmal zu Hause alles ausgepackt und sortiert. Die Musikstücke "Ella elle l'a" von France Gall, "Yeke Yeke" von Mory Kante oder "Im Nin'Alu" von Ofra Haza erinnern noch an diese Zeit.

August - September 1988:
Ich sah mir die aufgezeichneten Serien von "Unser Kosmos" an und legte mir das Buch "Was sehe ich am Himmel" zu. Außerdem probierte ich Fotos aus Astrobüchern auf Diafilm aufzunehmen. Dann beschloss ich, auch Sternbildaufnahmen zukünftig auf Diafilm zu machen, weil dadurch die Abzüge entfallen und die Bilder so aussehen, wie sie fotografiert sind. Zu Monatsanfang kaufte ich mir noch den Kosmos-Naturführer "Was sehe ich am Himmel".

Da am 28. September Marsopposition war, interessierte mich nun besonders wieder der Mars. In der Zeitschrift "Hörzu" fand ich die Serie "Adam kam vom Mars". Das dort erwähnte Buch "Leben auf dem Mars" von Buttlar legte ich mir gleich zu. Seine Theorien, dass das Marsgesicht, welches von der Raumsonde Viking fotografiert wurde, von einer früheren Marszivilisation gebaut wurde, waren für mich damals sehr faszinierend... Gleichzeitig bekam ich meinen ersten CD-Spieler und der Musikgeschmack schwenkte neben den aktuellen 80er Charts zusätzlich in die Richtung Klassik und Elektronik.

Oktober 1988:
Mich interessierte besonders der Mars und ich las viel in dem Buch "Leben auf dem Mars". Auch der neue Kosmos-Naturführer "Was sehe ich am Himmel" war beliebtes Leseziel.

Gegen Monatsmitte begann ich das Buch "Licht vom Rande der Welt" systematisch durchzulesen. Von einem Freund aus meiner Ausbildungsgruppe erfuhr ich vom Kieler Planetarium. Er gab mir sogar die Telefonnnummer. Ich rief dort an, hörte aber nur eine Bandansage mit aktuellen Veranstaltungen, die ich mir gleich aufschrieb. Ich hatte vor, mal zu einer Veranstaltung hinzugehen. Zum Geburtstag bekam ich das Buch "Unser Kosmos " von Carl Sagan.


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Die Büchersammlung des Autors im Oktober 1988
© Mario Lehwald


November - Dezember 1988:
Zu Monatsanfang kam ertsmal das Himmelsjahr 1989 dazu. Ich las das Buch "Licht vom Rande der Welt" nach und nach komplett durch. Ansonsten beschäftigte ich mich in dieser Zeit mit dem neuen Buch "Unser Kosmos" von Carl Sagan. Dabei lief oft "Shotgun" von Laserdance. Weiterhin fotografierte ich Sternbilder erstmals auf Diafilm mit 400 Asa.

Aus der Zeitung erfuhr ich später, dass das Kieler Planetarium wegen Umbauarbeiten (Asbestsanierung) geschlossen ist! Mein Ziel war es auch zu erfahren, ob es beim Planetarium einen Verein im Bereich Astronomie gibt. Daraus wurde aber erstmal nichts mehr. Zu Weihnachten 1988 bekam ich einen Diaprojektor und eine Leinwand.

Januar - Februar 1989:
Ich sah mir häufig die aufgezeichneten Serien von "Unser Kosmos" mit Carl Sagan an und wurde schnell zum Fan. Weiter wurde im Himmelsjahr 1989 und in dem Buch "Unser Kosmos" gelesen. Im Februar nahm ich mir oft das Buch "Astronomie heute" vor und in diesem besonders das Kapitel über die Planeten.


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Das Zimmer des Autors im Januar 1989
© Mario Lehwald


März - Mai 1989:
Mich interessierte wieder der Mars. Am 6. März kaufte ich das Buch "Aufbruch zum Mars". Gleichzeitig probierte ich etwas neues: Beim Lesen in dem neuen Buch "Aufbruch zum Mars" oder anderen Planetenbüchern hörte ich nicht mehr wie früher die aktuellen 80er Charts, sondern Walzer von Johann Strauß, was sehr gut kam! Auch wurde die internationale Hitparade auf NDR 2 beendet, aber ich hörte zu dieser Zeit schon überwiegend CD's. Daneben sah ich mir die Folge 5 über den Planeten Mars aus der Serie "Unser Kosmos" an.


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Der Autor im März 1989
beim Lesen des Kapitels vom Mars im Fotoatlas der Planeten
© Mario Lehwald


Ich versuchte auch die Titelmusik zu "Unser Kosmos" zu finden, was gar nicht einfach war! Schließlich schrieb ich das ZDF an, und bekam einen Hinweis auf eine LP mit der Musik zu Kosmos, die ich mir gleich bestellte. Die Titelmusik stammte von Vangelis. Ich kaufte mir nach und nach einige Alben von Vangelis auf CD.

Juni - Juli 1989:
Tagsüber gab es wieder einige Sonnenbeobachtungen. Weiterhin machte ich meinen Führerschein in einen 2-Wochen-Kurs in Braunlage im Harz. Danach war ich in der Lage, praktisch überall selber hinzufahren! Abends wurde ab und zu in dem "Fotoatlas der Planeten" sowie im Himmelsjahr 1989 gelesen.

August 1989:
Abends wurde ab und zu in den Büchern "Aufbruch zum Mars", "Unser Kosmos" und dem Himmelsjahr 1989 gelesen. Meine Diasammlung astronomischer Bilder, die ich aus Büchern abfotografiert habe, wurde neu sortiert und numeriert.

September - Oktober 1989:
Zum Geburtstag bekam ich die Bücher "Signale der Erde" (Carl Sagan) und "Die Relativitätstheorie Einsteins".

November 1989:
Ich nahm mir ab und zu das Buch "Die Relativitätstheorie Einsteins" vor, daneben aber auch ein altes Mathematikbuch, mit dem ich ein wenig das Auflösen einfacher Gleichungen übte.

Dezember 1989:
Um Monatsmitte wurden in der Universitätsklinik meine Ohren angelegt. Da ich eine Woche dort bleiben sollte, nahm ich das Buch "Licht vom Rande der Welt" mit und las es nochmals komplett durch.

Zu Weihnachten 1989 gab es wieder einige neue Bücher: "Schwarze Löcher", "Über die allgemeine und spezielle Relativitätstheorie" und das "Himmelsjahr 1990".


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