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Kataklysmische Veränderliche


Bei diesen Sternen kommt es zu starken Helligkeitsausbrüchen, die durch thermonukleare Reaktionen verursacht werden. Die meisten kataklysmischen Veränderlichen bestehen aus einem Doppelsternsystem, wo der eine Stern ein Weißer Zwerg ist und Materie von seinem Partnerstern abzieht.

Ein kataklysmisches Doppelsternsystem im engeren Sinne besteht aus einem Hauptreihenstern oder Unterriesen und einem Weißen Zwerg.


Novae

Novae sind sehr starke Helligkeitsausbrüche bis etwa 20 mag. Eine Nova entsteht in einem Kataklysmischen oder Symbiotischen Doppelsternsystem, wo der eine Stern ein Weißer Zwerg ist, der andere ein Hauptreihenstern, Unterriese oder Roter Riese ist.

Beide Sterne kreisen entweder recht eng umeinander, so dass die Ausdehnung des Begleitstern die sogenannte Roche-Grenze überschreitet, oder vom Begleitstern geht ein starker Sternwind aus. Dadurch tritt Materie vom Begleitstern auf den Weißen Zwerg über, die zunächst eine Akkretionsscheibe um den Weißen Zwerg bildet. Beim Auftreffen der Materie auf den Weißen Zwerg wird diese so stark erhitzt, dass explosionsartig Kernfusion von Wasserstoff in Helium einsetzt. Es kommt zu einem sogenannten Thermonuklearen Runaway, der sich auf die komplette Oberfläche des Weißen Zwerges ausbreitet. Die Folge ist ein enormer Helligkeitsausbruch.

Bei einem solchen Nova-Ausbruch wird vom Weißen Zwerg eine Materiehülle als Nebel in den Raum abgtestoßen. Mit dem Weltraumteleskop Hubble ist es 1994 gelungen eine solche abgestoßene Materiehülle um die Nova V1974 im Sternbild Schwan direkt zu fotografieren. V1974 war im Jahr 1992 ausgebrochen und erreichte eine scheinbare Helligkeit von 4,2 mag. Es ist allerdings nicht bekannt, ob die Materie des Weißen Zwerges durch einen Nova-Ausbruch zunimmt oder gar abnimmt.

Novaausbrüche können sich nach einiger Zeit sogar wiederholen. Man spricht in diesem Fall von Rekurrierende Novae.


Zwergnovae

Zwergnovae sind kleinere Helligkeitsausbrüche bis etwa 8 mag. Sie entstehen genau wie die Novae in einem Kataklysmischen Doppelsternsystem, wie oben beschrieben. Der Unterschied ist aber, dass es bei einer Zwergnova zu einem Helligkeitsanstieg in der Akkretionsscheibe um den Weißen Zwerg kommt. Bei einer Nova dagegen kommt es zu einer Kernfusion an der Oberfläche des Weißen Zwerges durch einfallende Materie.


Symbiotische Sterne

Es handelt sich hier um ein Doppelsternsystem, wo der eine Stern ein Roter Riese und der andere ein Weißer Zwerg ist. Die beiden Sterne sind so weit voneinander entfernt, dass die Roche-Grenze oft nicht überschritten wird. Durch den Sternwind des Roten Riesen gelangt aber trotzdem stetig etwas Materie auf den Weißen Zwerg, der diese durch seine starke Gravitation regelrecht einsammelt. Auch hier bildet die Materie eine Akkretionsscheibe um den Weißen Zwerg. Durch die auf den Weißen Zwerg fallende Materie kommt es schließlich zu thermonuklearen Reaktionen. Man spricht hier auch von einer Symbiotischen Nova.

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