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Oortsche Wolke


Der niederländische Astronomen Jan Hendrik Oort vertrat in den 50er Jahren die Auffassung, dass die langperiodischen Kometen nicht aus dem inneren Sonnensystem stammen können. Kometen verlieren bei ihrem Umlauf um die Sonne jedesmal Materie, wenn sie sich im Sonnenperihel, also im sonnennächsten Punkt ihrer Bahn befinden. Nach langer Zeit wird so jeder Komet zerbröselt. Von daher dürfte es heute kaum noch Kometen geben.

Nach Jan Hendrik Oort befindet sich weit außerhalb der Neptunbahn eine riesige kugelförmige Ansammlung von kleineren Körpern aus Gestein und Eis, die aus der Entstehung des Sonnensystems übrig geblieben und im Laufe der Zeit langsam nach außen gedriftet sind. Diese sogenannte Oortsche Kometenwolke hat einen Radius von etwa einem Lichtjahr. Die Anzahl der Objekte wird auf etwa 1 Billion geschätzt. Im Inneren Bereich geht die Oortsche Wolke vermutlich in den Kuipergürtel über.


oortsche_wolke.jpg

Die Oortsche Kometenwolke (nicht maßstabsgetreu)
Die Neptunbahn wäre in diesem Maßstab nicht mehr zu sehen!
© Mario Lehwald


Auch in dieser großen Entfernung, von der die Sonne nur noch als heller Stern zu sehen ist, wirkt ihre Anziehungskraft. Durch Gravitationsstörungen benachbarter Sterne werden allerdings immer wieder die Bahnen gestört, so dass einige der Objekte ins innere des Sonnensystem gelangen und so zu langperiodischen Kometen werden.

Die Oortsche Kometenwolke ist bis heute nicht nachgewisen, aber in der Wissenschaft allgemein anerkannt. Ein Nachweis ist extrem schwierig, da die Objekte so weit draußen kein reflektiertes Sonnenlicht mehr abgeben.

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