So bezeichnet man Riesenkrater mit Durchmessern zwischen 60 und 300 Kilometern. Ihr Wall ist unregelmäßig und oft von Kleinkratern und Tälern unterbrochen oder überlagert. Die oberen Teile des Walls sind durch hochgeschleudertes Material von benachbarten Einschlägen abgerundet. Der Kraterboden ist meist der Krümmung der Mondoberfläche angepasst und enthält Kleinkrater, Rillen oder Hügel.
Links: Clavius (240 km Durchmesser)
Rechts: Ptolemäus (153 km Durchmesser)
© Mario Lehwald
Beispiele für große Wallebenen sind Clavius mit 240 Kilometern Durchmesser, Schickard mit 220 Kilometern Durchmesser oder Ptolemäus mit 153 Kilometern Durchmesser.
Sinus Iridum, die "Regenbogenbucht", ist eine halb in Lava eingesunkene Wallebene am Rande des Mare Imbriums. Etwa drei Tage nach dem ersten Viertel taucht ihr oberer Rand im Licht der aufgehenden Sonne auf, während der Boden noch im Dunkeln liegt.
Sinus Iridum - eine eingesunkene Wallebene
© Mario Lehwald
Interessant ist auch die Frage, was man sehen würde, wenn man sich direkt auf der Mondoberfläche innerhalb einer solchen Wallebene befinden würde? Tatsächlich ist es so das für einen Astronauten auf der Mondoberfläche, der mitten in einem solchen Riesenkrater steht, die Wälle dieses Kraters praktisch jenseits des Horizontes liegen, für ihn also gar nicht sichtbar wären! Man sollte bedenken, dass z. B. in Clavius die Strecke Kiel - Hannover Platz finden würde!
In dem Film "2001 - Odysse im Weltraum" wurde z. B. die Mondbasis in Clavius positioniert. In Begleitung des Walzers "An der schönen blauen Donau" sieht man die Raumfähre mit Dr. Heywood Floyd an Bord zu Clavius hinauffliegen. Nach der Rede von Dr. Heywood Floyd brechen die Wissenschaftler auf und man sieht ihre Raumfähre von Clavius in Richtung Tycho fliegen. Kurze Zeit später erreichen sie das Innere von Tycho, wo der schwarze Monolith entdeckt wurde.
Zu jeder Formation gibt es einen Link der zu einem Bild im Lunar Orbiter Atlas führt, das diese Formation zeigt.